Was Studieren kostet

Teure Kurse: Das Geschäft mit den Studenten

Österreich
12.02.2018 13:31

Nach der Einführung von Studiengebühren für Berufstätige – die "Krone" hat berichtet – greift die Regierung ein neues Studenten-Thema an: Aufnahmetests für überlaufene Studien wie Jus, Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen sind ab Herbst 2019 geplant. Private Lerninstitute werden sich über diese Regelung freuen, denn sie sind die erste Anlaufstelle, wenn es um die Vorbereitung für schwere Uniprüfungen geht – sehr oft ein teures Unterfangen.

Bereits für das Medizinstudium gibt es einen Aufnahmetest. Schon bei der Anmeldung muss man 110 Euro blechen. Kostspielige Vorbereitungskurse werden gerne besucht – schließlich will man einen von wenigen Studienplätzen ergattern. Andere Studien erfordern Prüfungen, die eigentlich gar nicht Teil des Studiums sind, sondern nur ergänzen. Eine beliebte Prüfung ist das kleine Latinum. Betroffen sind vor allem Studenten, die sich in der Schule einer lebenden Fremdsprache widmeten. "Hinzu kommt noch, dass die Lateinprüfung an der Uni Wien immer schwieriger wird", berichtet Eduard Völker, Leiter des Instituts "Lernen 8", im "Krone"-Interview (siehe unten).

Kostspieliger Alltag in den Universitätsstädten
Auch mit den insgesamt 42.000 Jus-Studenten lässt es sich gut Geld scheffeln. In Rechtskursen wird man gezielt auf Prüfer und Lerngebiet vorbereitet. Schafft man die Prüfung doch nicht, darf man meist den Kurs – großzügigerweise – zu einem verbilligten Preis besuchen. Dabei stöhnen die rot-weiß-roten Jungforscher auch ohne die Kosten der teuren Zusatzkurse über den kostspieligen Alltag als Student in den Universitätsstädten.


Interview mit Eduard Völker: "Tests werden schwerer"

"Krone": Herr Völker, Sie leiten eines der erfolgreichsten Lerninstitute Wiens, in dem man für die Lateinprüfung an der Universität Wien vorbereitet wird. Wie viele Studenten schaffen dann wirklich das kleine Latinum?
Eduard Völker: Wir führen da keine Statistik, aber wenn man immer anwesend ist und fleißig lernt, gibt es keine bösen Überraschungen bei der Prüfung.

Ihre Kunden sind vor allem Studenten. Richten Sie die Kurs-Preise nach Ihnen?
Wir sind wahrscheinlich das einzige Institut, auf dem man Grammatik und Übersetzungskurse getrennt voneinander besuchen kann. So gehen wir auf die einzelnen Bedürfnisse der Studenten ein und sie müssen keinen Kompaktkurs absolvieren, der teurer ist.

Hat sich die Lateinprüfung an der Universität Wien verändert?
Man kann schon sagen, dass sie langsam, aber doch schwieriger wird. Außerdem gibt es drei Prüfer, die alle unterschiedliche Vorlesungen halten und auch die Prüfungen anders gestalten. Das macht es für die Studenten nicht unbedingt leichter.

Gerald Schwaiger, Anna Haselwanter, Felix Stippler und Kathi Pirker, Kronen Zeitung

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