"Host an Tschick?"

Städtische Aschenbecher für Wiens Raucher

Wien
14.09.2009 13:25
Nicht nur Rauchen wird an immer mehr Orten verboten - auch das Wegwerfen des Tschickstummels ist nicht erlaubt. Das Problem dabei: Es hält sich kaum jemand daran. Die Stadt Wien wird nun Aschenbecher an Orten montieren, an denen die Passanten- und damit die Raucherfrequenz besonders hoch ist. Es handelt sich dabei um ein Metallrohr in Zigaretten-Design, das künftig etwa vor U-Bahn-Stationen und Öffi-Haltestellen, Theatern oder Amtsgebäuden zum Ausdämpfen einlädt.

Die Aufschrift "Host an Tschick?" darf als dringende Aufforderung verstanden werden. Sie soll verhindern, dass die Zigarette am Boden landet. Das tun nämlich 868 Millionen Stummel jedes Jahr allein in Wien, wie Umweltstadträtin Ulli Sima (SP) und der Chef der MA48, Josef Thon, am Montag bei der Präsentation betonten. Diese Zahl ergibt sich aus Umfragen bzw. aus der Menge der verkauften Glimmstängel.

Infobox: Was hältst du von den neuen Aschenbechern im Zigaretten-Look?

Aschenbescher von MA48 eigens entwickelt
Mit den Stummeln könnte man flächenmäßig 30 Fußballfelder füllen, hieß es. Ihr Gewicht entspricht 25 mal dem Gewicht eines Müllsammelfahrzeugs. Die neuen Behälter sollen nun für mehr Sauberkeit sorgen. Sie ergänzen die 5.700 Papierkörbe in der Stadt, die schon bisher mit Aschenbechern ausgestattet waren. Die Rohre fassen über 1.000 Zigarettenstummel. Die Entleerung erfolgt mittels Klappe am unteren Ende, die von der MA48 selbst entwickelt und beim Patentamt angemeldet wurde.

Wegwerfen von Stummeln ist (theoretisch) strafbar
Zigaretten, so wurde betont, verunstalten Straßen und Grünflächen. Sie benötigen bis zu fünf Jahre zum Verrotten. In Grünflächen sind sie nur sehr schwer bis gar nicht auf herkömmliche Art und Weise - also mittels Besen oder Rechen - zu entfernen. Theoretisch ist das Wegwerfen einer Kippe strafbar, auch wenn das "Vergehen" bisher kaum geahndet wurde. Rein rechtlich können Organstrafmandate in der Höhe von 36 Euro verhängt werden.

Mehr Glimmstängel vor Lokalen
In der ersten Ausbaustufe werden rund 250 Aschen-Rohre montiert. Wie Müllabfuhr-Chef Thon betonte, hofft man auf Nachahmer, vor allem aus der Gastronomie. Denn seit den strengeren Nichtraucherbestimmungen werde immer häufiger vor den Lokalen geraucht. Nicht alle Wirte haben dort allerdings auch Aschenbecher aufgestellt.

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