Wiener Statistik

Taschendiebstähle und Taxi-Überfälle häufen sich

Österreich
13.07.2009 14:56
Im ersten Halbjahr 2009 ist die Gesamtkriminalität in Wien um rund zwölf Prozent von 104.071 auf 116.820 Straftaten gestiegen. Von Mai auf Juni 2009 hat die Zahl der Anzeigen - nach einem Rückgang im Mai - neuerlich um zehn Prozent zugenommen. Dabei handle es sich um Fälle, "die uns ohnehin Probleme machen", sagte Brigadier Alfred Tikal, Leiter des Landeskriminalamts Wien. Die Rede ist von Taschendiebstählen sowie Haus- und Wohnungseinbrüchen. "Wir meinen, dass wir dabei den Höhepunkt aber erreicht haben und das Niveau im Sinken ist", meinte er. Ebenfalls alarmierend: Raubüberfälle auf Taxifahrer haben sich im ersten Halbjahr mehr als verdoppelt.

Taschendiebstähle sind ein klassisches Großstadtphänomen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben diese in öffentlichen Verkehrsmitteln um fast 20 Prozent zugenommen. Das hänge laut Tikal zum einen mit der Sorglosigkeit der Bestohlenen selbst zusammen und zum anderen mit der leichten Gelegenheit. "Gelegenheit macht Diebe, und diese ist bei Menschenansammlungen am günstigsten", sagte der Beamte. Probleme dabei bereiten aber auch professionelle Banden - hauptsächlich aus Rumänien. "Die sind sehr geschickt, was dieses Delikt betrifft." Einen Einzelgänger als Taschendieb finde man selten. Meist agierten diese zu dritt: Einer lenkt ab, der Zweite greift zu und gibt die Beute an den Dritten weiter.

Mehr als doppelt so viele Überfälle auf Taxis
Weniger Erklärungen hat der Ermittler bei der Zunahme von Raubüberfällen auf Taxifahrer parat. Diese sind von zehn Fällen im ersten Halbjahr 2008 auf 22 in den ersten sechs Monaten 2009 gestiegen. Möglich sei "eine Verlagerung von einem Deliktsbereich zum anderen, wir hoffen aber auch hier die Zahl drücken zu können", sagte Tikal.

40 Prozent mehr geklärte Raubüberfälle
Erfreulich bezeichnete die Polizei die Erfolge im Bereich der Raubkriminalität. Fälle von schwerem Raub sind im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent (zwölf Delikte) zurückgegangen. Die Zahl der geklärten Fälle konnte um rund 40 Prozent erhöht worden (von 115 auf 160). Beim Raub sind die angezeigten Taten sogar deutlich um knapp 20 Prozent gesunken. Zurückzuführen sei dies auf Sofortfahndungsmaßnahmen, "viele Täter wurden auf frischer Tat ertappt, aber auch die Ermittlungstätigkeit hat Wirkung gezeigt", so Tikal. Raubüberfälle auf Supermärkte und Selbstbedienungsgeschäfte konnten um rund 40 Prozent gesenkt werden von 77 Fällen im Vorjahr auf 47. Die erhöhte Streifentätigkeit in Geschäftsstraßen und Präventivmaßnahmen gemeinsam mit den Unternehmen hätten Wirkung gezeigt.

Weitere Rückgänge gab es im Bereich Bank- und Postraub (von 33 auf 27 Fälle), Raub an Passanten (854 auf 804 Fälle) und dem Raub von Mobiltelefonen (387 auf 203). Einen Anstieg verzeichnete man bei Wohnungseinbrüchen um 14,1 Prozent und in Einfamilienhäuser um 64,7 Prozent, der Diebstahl von Autos ist um rund 71 Prozent gestiegen.

Aufklärungsquote im Bundesländervergleich am niedrigsten
Die Aufklärungsquote ist in Wien im Vergleich zu den anderen Bundesländern am niedrigsten und lag im ersten Halbjahr 2009 bei 30,6 Prozent. "Im großstädtischen Bereich ist die Klärung von Straftaten schwieriger", erklärte Tikal. Zum einen werde diese durch die Masse an Delikten erschwert, zum anderen biete die Stadt den Tätern bessere Fluchtmöglichkeiten. Auch die Anonymität der Großstadt kommt ihnen zu Gute.

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