19.06.2009 17:43 |

Bluttat von Eichberg

Bluttat von Eichberg jetzt vor der Klärung

Der Mord an der Pensionistin Josefa G. (kleines Bild) aus Eichberg vom 20. März dürfte kurz vor der Aufklärung stehen. Es besteht der dringende Verdacht, dass der Adoptivsohn des Opfers, ein 36-jähriger Pakistani, seinen jüngeren Bruder (30) mit der Bluttat beauftragt hatte - das bestätigten die Ermittler am Freitag. Die beiden Verdächtigen waren am Donnerstag in Wien verhaftet worden.
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Der 36-jährige Verdächtige holte seinen Bruder und mutmaßlichen Komplizen, der aus Pakistan gekommen war, am Donnerstag in Wien-Schwechat ab. Die Wiedersehensfreude dauerte nicht lange, denn um 14.15 Uhr klickten die Handschellen.

Einvernahme in Graz
Noch am selben Tag wurden die Verdächtigen nach Graz gebracht und von Kripo-Beamten vernommen. Chefermittler Anton Kiesl: "Dank intensiver Erhebungen konnten wir uns auf diese Situation bestens vorbereiten." Der Adoptivsohn von Josefa G. legte ein Alibi vor: Er sei bereits am 17. März mit Frau und Kind nach Pakistan geflogen.

Alle Hintergründe zu diesem Fall findest du in der Infobox!

Falsches Alibi und "dumme Lüge"
Auch der jüngere Bruder wollte zur Tatzeit in seinem Geburtsland gewesen sein. Das behauptete er aber nur, bis ihm die Fahnder nachwiesen, dass er am 20. März mehrere Telefonate geführt hatte - alle in der Steiermark. Dem 30-Jährigen blieb keine andere Wahl, als zu gestehen, dass seine Version in punkto Aufenthalt eine "dumme Lüge" war. Mehr gab er nicht zu - mit dem Mord an der 74-jährigen Oststeirerin will er nichts zu tun haben. Das glauben ihm die Fahnder nicht. Anton Kiesl: "Bei der Einvernahme verwickelte sich jeder der beiden Brüder in Widersprüche."

Anwesen des Opfers als Motiv
Ein mögliches Motiv ergäbe sich in Verbindung mit dem Anwesen von Josefa G. - sie hatte es ihrem Adoptivsohn geschenkt, und der wollte es rasch zu barer Münze machen. Der Verkauf kam aber nicht zustande, weil - und das begriff der Pakistani erst danach - die Steirerin ein lebenslanges Wohnrecht besaß. Um diese "Frist" zu verkürzen, könnte der 36-jährige seinen jüngeren Bruder mit dem Mord beauftragt haben.

Ermordete muss Täter gekannt haben
Josefa G. - das gilt als erwiesen - hätte nie einen Fremden ins Haus gelassen, schon gar nicht an jenem 20. März gegen vier Uhr früh. Sie öffnete nur die Tür, weil sie den Besucher kannte. Er erschlug die Frau und schnitt ihr die Kehle durch.

von Manfred Niederl ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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