"Die Strafen haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt", erklärt Oberstleutnant Wolfgang Staudacher, Leiter der Landesverkehrsabteilung. Jährlich bekommt eine halbe Million von Autofahrern in der Steiermark für zu schnelles Fahren die Rechnung präsentiert - verglichen mit der Bevölkerungsdichte ein europäischer Spitzenwert.
Modernere "Kastln"
Was Vater Staat freut (80 Prozent der Einnahmen kommen zweckgewidmet der Straßenerhaltung zugute), bringt die Volksseele zum Kochen. Der Vorwurf, es ginge nur um Geldbeschaffung, ist so alt wie die Geschwindigkeitsmessungen selbst. Was sind also die Gründe für den Anstieg? Seit zwei Jahren gibt es digitale Radarkästen, die mit einer weitaus größeren Speicherkapazität aufwarten können: Statt wie bisher 200, können heutzutage 20.000 Raser geknipst werden. Bis dato wurde etwa ein Drittel der Radarfallen umgerüstet, "spätestens Anfang 2010 soll die Umstellung abgeschlossen sein", sagt Staudacher.
Nur 45 Radarfallen in der Steiermark
Insgesamt gibt es nur 45 "echte" Radarkästen (also keine Attrappen etc.) in der Steiermark - wobei gar nicht jeder durchgehend aktiv ist. Hinzu kommen noch mobile Geschwindigkeitsmessungen sowie die "Section Control" (gegenwärtig in der Steiermark nicht aktiv; sie soll aber schon demnächst auf der A2 im Bereich Laßnitzhöhe zum Einsatz kommen). Und: Neben der Polizei haben auch einige Gemeinden Radarkästen installiert - zur Überwachung von Busspuren, Fußgängerzonen und Ampeln.
70.000 Grazer pro Jahr erwischt
Die größte Trefferquote hat die Exekutive übrigens in der Landeshauptstadt Graz: Bis zu 70.000 Autofahrer werden hier jedes Jahr erwischt - mit vergleichsweise geringem Aufwand: So stehen in der Murmetropole 15 Radarkästen, wovon lediglich fünf "geladen" sind; zusätzlich sind rund um die Uhr drei Streifen mit Radarpistolen im Einsatz.
von Ernst Grabenwarter, "Steirerkrone"
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