Ums Grab betrogen

“Nebenbuhlerin” im Familiengrab entdeckt

Wien
17.01.2009 17:39
Schock für Maria T.: Im Familiengrab auf dem Baumgartner Friedhof wurde eine ehemalige "Nebenbuhlerin" beigesetzt. Die Witwe wurde weder von der Beerdigung verständigt, noch ist die Verstorbene auf dem Grabstein vermerkt. Hinter die Sache kam die Hietzingerin, als sie die anstehende Grabmiete für die kommenden Jahre begleichen wollte.

Diese war schon bezahlt - von jener Sachwalterin, die auch die Bestattung veranlasst hatte. Maria T. verlangt nun die Umbettung, da für sie sonst kein Platz mehr in ihrem Familiengrab wäre.

Zur Vorgeschichte: Helmut Prchlik nahm sich vor 30 Jahren einen Friedhofsplatz für vier Personen. Gedacht für seine Mutter Hermine, ihn selbst, seine Frau Maria und eventuell die Kinder. Hermine verstarb 1986, Helmut Prchlik 1988.

"Wussten nicht, dass Maria T. seine Erbin ist"
Jahre später hatte die Witwe einen Lebensgefährten, Franz Sonnberger. "Als er 1999 starb, habe ich ihn in Absprache mit meinen Söhnen ins Familiengrab gelegt", erzählt Maria T. "Eine zweite Ruhestätte konnte ich mir nämlich nicht leisten." Allerdings: Franz Sonnberger war - zumindest auf dem Papier - ebenfalls verheiratet. Er lebte von seiner Gattin, die einen Vormund hatte, getrennt.

Frau Sonnberger verschied 2007. Die Sachwalterin ließ sie zu ihrem Mann betten. Ohne Rücksprache? "Das Grabrecht lag beim verstorbenen Helmut Prchlik. Wir wussten nicht, dass Maria T. seine Erbin ist", erklärt Leopold Tichacek, Chef der Wiener Friedhöfe.

Eine Umschreibung sei bis heute nicht erfolgt. Das wird die Rentnerin jetzt nachholen. Ist der Formalakt erledigt, kann sie auf eine Exhumierung bestehen. Die Kosten trägt die Sachwalterin. "Wir werden ihr bei der Abwicklung helfen", so Tichacek.

Van Alex Schönherr

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