"Genug vom Krieg"
Stammesfrauen töten seit 10 Jahren ihre Söhne
Laut einem Bericht der Londoner "Times" hatten Forscher der Universität von Goroka, der siebentgrößten Stadt im Hochland von Papua-Neuguinea, die Säuglingsmorde aufgedeckt. "Diese Frauen sind von den Männern ins Unglück gestürzt worden", sagte eine Professorin der "Times". Ihnen sei kein anderer Ausweg geblieben, da sie die Kriege an den Rand der Existenz brachten. "Es sind furchtbare Verbrechen, aber sie mussten es tun."
Sämtliche arbeitsfähigen Männern kämpften, niemand half den Frauen, die noch dazu immer wieder in den Dörfern von feindlichen Stämmen überfallen wurden. Die Frauen der eigentlich rivalisierenden Stämme dürften untereinander vereinbart haben, den Kriegen durch die Morde an den männlichen Neugeborenen ein Ende zu setzen. Seit zehn Jahren habe kein männlicher Säugling überlebt, heißt es in der "Times". Warum die Tragödie so lange niemand entdeckt hat, liegt für die Forscher auf der Hand: "In diesen Gegenden können die schrecklichsten Dinge passieren und niemand wird es bemerken. Diese Stämme leben abgeschottet und wie in der Steinzeit."
Forscher und Missionare auf dem Pazifikinselstaat versuchen jetzt, einen Friedensprozess in Gang zu bringen, der die Stammeskämpfe dauerhaft unterbindet. "Wenn das Babymorden weitergeht, werden sich diese Völker in ein paar Jahren selbst ausgerottet haben", meint Diana Panata von der Universität in Goroka. "Wir werden das Blutvergießen bei Jung und Alt beenden."
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