Ob eine "hinterhältige Person" aus St. Oswald bei Pankenwart, eine Familie aus Graz ("die größten Deppen der Stadt") oder eine - sogar namentlich erwähnte - Frau aus Voitsberg, die "tagsüber brav und nachts eine Sado-Maso-Braut" sein soll - die Vorwürfe gehen unter die Gürtellinie. Jeder kann schreiben, was er will: Zensur gibt es keine!
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Der Seitenbetreiber verteidigt den Online-Dienst als eine Reaktion auf den zunehmenden Wunsch der Menschen nach Sicherheit - eine Rechtfertigung, die Hans Zeger von der "Arge Daten" nicht nachvollziehen kann: "Das ist keine Frage von Sicherheit, sondern eine des Zusammenlebens!" Immerhin gebe es überhaupt keine Garantie dafür, dass die veröffentlichten Kommentare auch der Wahrheit entsprechen. "Das sind im Grunde nichts anderes als subjektive Einschätzungen der Nutzer", kritisiert Zeger, dass die Plattform vor allem für das Austragen persönlicher Animositäten benutzt werde.
Rechtliche Bedenken
Er, Zeger, habe neben moralischen aber insbesondere auch rechtliche Bedenken: "Wenn sich die Kommentare auf eindeutig bestimmbare Personen beziehen, ist das nach österreichischem Recht illegal!" Jedoch fehle die Handhabe: Da der Betreiber des Portals aber aus den USA stamme, sei eine rechtliche Verfolgung äußerst schwierig, so der Datenschützer.
So funktioniert das Online-Portal
Registrierte Mitglieder der "Rotten Neighbor"-Community können gewisse Markierungen auf entsprechende Orte setzen. Als Grundlage dient das Kartenmaterial von "Google Maps". Die Farbe der Markierung gibt Auskunft darüber, ob sich ein Nachbar gut verhält oder nicht. Ein rotes Haus steht für einen bösen Nachbarn. Bei einem Klick auf das Symbol erhält der Nutzer zudem nähere Informationen zu den Gründen der abgegebenen Wertung. Um einen Eintrag zu löschen, müssen mehrere Nutzer auf den Button "flag or removal" klicken. Eine Zensur seitens des Betreibers gibt es nicht!
von Ernst Grabenwarter, "Steirerkrone"
Symbolbild
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