Schrecklicher Fund

Linzer lag monatelang unbemerkt tot in Wohnung

Österreich
19.01.2017 10:46

Er lebte mitten in der Stadt und starb doch so einsam, dass sein Tod erst nach acht Monaten bemerkt wurde! Weil sich Post stapelte und der Mann nicht erreichbar war, ließ die Polizei jetzt in Linz die Tür zur Wohnung des 46-jährigen Armin B. aufbrechen. Im Wohnzimmer fanden sie die verwesten Überreste seiner Leiche.

Er hatte in einem Küchenherstellungsbetrieb gearbeitet, fuhr oft mit dem Fahrrad und ging laufen. Viel mehr wussten die Nachbarn des 46-Jährigen in einem vierstöckigen Mehrparteienhaus am Linzer Bindermichl nicht von dem Mann, der abgeschottet im Erdgeschoß in der Teuflstraße lebte. "Er war zwar höflich und hat auch nett gegrüßt, wenn man ihn mal getroffen hat - aber er hat mit niemandem gesprochen", erzählt seine unmittelbare Nachbarin.

Vor einem Jahr hörte Armin B. zu arbeiten auf. "Da haben ihn immer wieder Arbeitskollegen besucht, aber er hat sie nicht in seine Wohnung gelassen", erinnern sich Hausbewohner. Sogar mit seiner Schwester, die auch mal da war, hätte er nur im Stiegenhaus gesprochen. "Er hat ja sogar seine Türklingel abgestellt, damit er seine Ruhe hat", erzählt eine Nachbarin. Aus der Wohnung seien auch nie Geräusche von Radio oder Fernsehgerät zu hören gewesen.

"Er hat gemeint, er braucht keinen Arzt, er sei ein Genie"
Anfang des Vorjahres war einmal ein Arzt da, der Armin B. ins Krankenhaus einweisen wollte. "Aber der hat damals gemeint, er braucht keinen Arzt, er sei ein Genie", so die Nachbarin.

Bereits im Mai des Vorjahres dürfte der 46-Jährige in seiner Wohnung einsam gestorben sein. Post stapelte sich seither bei den Briefkästen im Stiegenabgang. "Wir im Haus haben geglaubt, das er nun doch ins Spital gegangen ist", erklärt die Nachbarin, warum niemand Verdacht geschöpft hat: "Im Haus hat's schon vorher immer komisch gerochen. Ich hab' mich im Sommer aber gewundert, weil ich plötzlich so extrem viele Mücken in meiner Wohnung hatte."

Am Dienstag ließ die Polizei von Feuerwehrleuten die Wohnung in der Teuflstraße schließlich aufbrechen - so wurde die verweste Leiche gefunden. Die Todesursache ist unklar, Fremdverschulden liegt aber offenbar nicht vor.

Johann Haginger, Kronen Zeitung

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