Angst vor Rowdies

WSG Wattens sagt Heimspiel gegen Austria Salzburg ab

Tirol
04.09.2010 09:16
Ihre letzten drei Pflichtspiele haben wegen Regens abgesagt werden müssen – auf das Match in drei Wochen gegen die Austria Salzburg verzichten die Wattener freiwillig. Sicherheit geht vor, sie wollen keine Rowdies im und rund um das Alpenstadion haben. Das hat der Vorstand am Mittwoch einstimmig beschlossen. Wenn es nicht möglich ist, das Heimrecht abzutreten, verzichtet die WSG lieber auf drei wichtige Punkte im Titelkampf.

Hochsicherheitsspiele in der Westliga. Klingt wie ein schlechter Scherz, aber seit dem Aufstieg von Austria Salzburg ist's vorbei mit der Gemütlichkeit, vor allem bei den Behörden geht die Angst vor den violetten Fans um. Die Auflagen für die Klubs sind enorm. Damit auch die Kosten. Wattens rechnet mit 12.000 Euro. Dass es vor einer Woche in Bregenz zu Ausschreitungen kam, ließ die Alarmglocken noch lauter schrillen. Am Mittwoch trat schließlich der Vorstand zusammen und sagte das Heimspiel am 25. September einstimmig ab. "Wir können das nicht verantworten", meinte Sportboss Robert Auer.

Die Wattener wollen nicht wie vergangene Saison im ÖFB-Cup gegen Sturm unschuldig zum Handkuss kommen. Damals gingen Innsbrucker und Grazer Rowdies aufeinander los. Und die Rivalität zwischen Wacker- und Austria-Fans ist bekanntlich noch größer. "Neben Innsbrucker Fan-Gruppen haben sich 500 Salzburger angekündigt, und Bregenzer sollen auch noch kommen", so Auer. Im Schreiben an die Westliga-Kommission suchte die WSG auch an, das Spiel in Salzburg auszutragen. Was die Statuten nicht vorsehen.

Kirchler: "Verstehe den Vorstand"
Für Trainer Roli Kirchler und seine Spieler war es eine Hiobsbotschaft. "Das tut weh – am Ende könnten uns diese drei Punkte fehlen", sagte der Ex-Profi, der 2002/03 selbst das violette Salzburg-Dress trug: "Aber ich verstehe den Vorstand." Austria-Obmann Walter Windischbauer sprach von einer "Katastrophe für den Fußball, einer Kapitulation vor einzelnen Verrückten."

Tirols Verbands-Boss Sepp Geisler will Wattens nicht im Stich lassen. "Ich bitte den Vorarlberger und Salzburger Präsidenten nach Tirol."

von Alex Tramposch, Tiroler Krone

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