"Alarmstufe Violett"

Salzburg in Westliga – Angst bei Tiroler Klubs vor Hooligans

Tirol
08.06.2010 11:59
Der Aufstieg von Austria Salzburg in die Westliga hat in Tirol alles andere als Jubelgeschrei ausgelöst. Vor allem die Angst vor Hooligans geht bei den Tiroler Vereinen um.

Vor knapp einem Monat haben sich beim Salzburger Stadtderby gegen SAK wüste Szenen abgespielt. Die "Tough Guys", so nennen sie sich stolz, waren außer Kontrolle. Sie prügelten auf alles ein, was sich bewegte. Selbst Austria-Funktionäre wurden nicht verschont. Die Polizei rückte mit 13 Autos an. 15 Hooligans bekamen Stadionverbot, zuhause und auswärts. Ihre Fotos hingen an den Einlässen, zeigten das hässliche Gesicht des Fußballs. Der Klub musste 5.000 Euro Strafe zahlen.

Die berühmt-berüchtigten Hardcore-Fans der Salzburger machen Probleme, wo sie auftauchen. Und mit den Radaubrüdern von Wacker schlagen sich die "Tough Guys" besonders gern - das hat Tradition. Bei Tirols Westliga-Vereinen herrscht "Alarmstufe Violett". Vor allem bei den Innsbruckern. Da könnten das Fenner-Areal (vorausgesetzt Union steigt auf), der Sportplatz Reichenau und Tivoli W1 zu Schlachtfeldern werden.

Die "Tiroler Krone" hat sich bei den Klubs umgehört.

Herbert Lener (Union): "Ich weiß nicht, was ich tun würde. Die Frage, ob die Fenner Westliga-tauglich ist, taucht immer öfters auf. Aber es darf doch nicht sein, dass wir vor einem Gegner Angst haben müssen, wenn wir aufsteigen."

Adi Stastny (Vizepräsident Tiroler Verband, Reichenau): "Es kann nicht sein, dass wir in Tirol überdimensionale Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen, um gegen die zu spielen. Da muss eine sinnvolle Lösung her."

Gerald Schwaninger (FC Wacker): "Leider Gottes ist es so, die ganze Liga hat ein Problem – bei uns laufen die Überlegungen, ins große Stadion auszuweichen."

Robert Auer (Wattens): "So etwas Ähnliches haben wir mit den Wacker-Fans ja vor der Haustür. Das Cup-Spiel gegen Sturm Graz war unsere Generalprobe. Wir sind aber in der glücklichen Lage, dass unser Stadion die Voraussetzungen für solche Spiele hat. Aber es kommt auf jeden Fall sehr teuer."

Herbert Gartner (Kufstein): "Mit Serbien gegen Polen hatten wir eben erst ein Hochsicherheitsspiel, zum Glück ging alles gut. Aber wir haben sicher ein Problem, uns fehlt die nötige Infrastruktur."

Bild: Die Austria ist in Salzburg Kult, hat mehr als 800 registrierte Fans, zu den Heimspielen kommen weit über 1.000. Ein kleiner Kern, die "Tough Guys", ist gewaltbereit, verbreitet Angst und Schrecken.

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