Tierschutz-Erfolg

Tötung männlicher Küken soll bald Geschichte sein

Tierecke
15.05.2015 13:10
Mit dem gemeinsamen Projekt "Haushuhn und Gockelhahn" haben die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" und Ja! Natürlich einer Branchenlösung für Bio-Eier den Weg bereitet: In Zukunft dürfen Eier nur dann als "Bio" verkauft werden, wenn auch die männlichen Küken aufgezogen werden. Entsprechende Gespräche zwischen Brütereien, Bio-Eierproduzenten und Lebensmittel-Einzelhandel in Österreich stehen kurz vor dem Abschluss.

Bis heute werden männliche Küken von Legehennen unmittelbar nach dem Schlupf getötet, da sie bei der Eierproduktion nicht gebraucht werden. Die "Vier Pfoten" und Ja! Natürlich starteten bereits 2013 ihr Pilotprojekt, das zeigte, dass eine Lösung dieses ethischen Problems sehr wohl möglich ist. Alleine im Jahr 2014 wurden in Österreich insgesamt 9,4 Millionen männliche Küken getötet.

Projekt "brachte Bewegung in die Branche"
"Unser gemeinsames Leuchtturmprojekt 'Haushuhn und Gockelhahn' hat Bewegung in die gesamte Bio-Branche in Österreich gebracht. Die zwei großen Brütereien, der Biodachverband und der Lebensmitteleinzelhandel haben sich nun darauf geeinigt, die männlichen Küken der Bio-Eierproduktion aufzuziehen. Diese Entscheidung freut uns sehr, denn sie ist ein echter Meilenstein im Tierschutz", sagt Heli Dungler, Gründer und Präsident der "Vier Pfoten".

"Erfreulicher und wichtiger Schritt"
"Dass diese österreichweite Lösung jetzt in Kraft treten soll, ist ein äußerst erfreulicher und wichtiger Schritt für die Entwicklung der Biobranche, und wir freuen uns, dass Ja! Natürlich gemeinsam mit den 'Vier Pfoten' diesen  Stein ins Rollen gebracht und somit wesentlichen Anteil daran hat. Österreich stellt damit wieder einmal seine Vorreiterrolle in der Bio-Landwirtschaft unter Beweis und setzt neue, für ganz Europa beispielgebende Standards", sagt Martina Hörmer, Geschäftsführerin von Ja! Natürlich.

Pionier-Projekt lässt männliche Küken leben
Seit 2013 gibt es das gemeinsame Projekt "Haushuhn und Gockelhahn", das männlichen Küken, die normalerweise als so genannte "Eintages-Küken" kurz nach dem Schlüpfen getötet werden, ein artgemäßes Leben schenkt. Ein wichtiger Grundstein ist der Einsatz von Zweinutzungshühnern. Hier gibt es seit einigen Jahren moderne Kreuzungen, bei denen die Hennen weniger und kleinere, aber ausreichend Eier legen und beide Geschlechter Fleisch ansetzen. Das Pionierprojekt zeige auf, dass es möglich ist, den Hennen eine geringere Legeleistung abzuverlangen und die Gockel schonender und langsamer im Freiland zu mästen, so die Tierschützer.

Andere Länder könnten dem Beispiel folgen
"Wir fordern die Bio-Eierproduzenten in anderen Ländern nun auf, dem österreichischen Beispiel zu folgen und einer solchen Lösung ebenfalls den Weg zu ebnen", sagt so Dungler. "Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, das sinnlose Töten zu stoppen und dabei auch die Wirtschaft mit an Bord zu holen. Es liegt nun an den jeweiligen Verbänden beziehungsweise Unternehmen in den anderen Ländern, diese Lösung ebenfalls umzusetzen."

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