Zittersieg im Finish

Sturm zieht nur mit viel Mühe ins Cup-Viertelfinale ein

(Bild: Sepp Pail)

Peinlich, peinlich: Sturm hat sich gegen Viertliga-Klub Vorwärts Steyr am Mittwochabend mit Ach und Krach ins Cup-Viertelfinale gequält. Die gegenüber dem Rapid-Spiel an insgesamt acht Positionen veränderten Grazer verschleuderten beim Volksfest in Steyr Chancen in Serie und mussten "nachsitzen". In der Verlängerung schrammte man an der Blamage vorbei - Kienast traf zum 1:0-Zittersieg.

Eine dicke Nebelsuppe nahm das Vorwärtsstadion gefangen - an der lag's aber nicht, dass dem Titelverteidiger der Durchblick fehlte. Fodas Mannen schlüpften in die "Rolle des Verschwenders". In der Hauptrolle: Roman Kienast.

Der Topscorer der Liga hätte dem Landesligisten schon in der ersten Hälfte den Garaus machen können, ja müssen: In der zehnten Minute jagte Kienast vom Elfer die Kugel übers Tor, danach scheiterte er alleine vor Keeper Berger und nach einem Stanglpass von Mario Haas sprang dem Torjäger am Fünfer der Ball vom Fuß (15.). Weil auch Haas nur das Außennetz traf (25.), war die Volksfeststimmung im randvollen Stadion zur Pause noch voll intakt.

Flattern bis zum Schluss
Je länger die Partie dauerte, desto nervöser und zerfahrener wurde das Spiel der Gäste. Steyr, in der ersten Hälfte meist im Rückwärtsgang unterwegs, legte immer öfter den "Vorwärtsgang" ein, wurde frecher. Und nachdem Kienast wieder zwei fette Sitzer ausgelassen hatte (56., 60.), blieb den 6.000 Fans der Torschrei im Hals stecken: Lindorfer umkurvte Cavlina, aber der hob den Ball über die Latte (63.).

"Grausam anzuschauen"
Im Finish vernebelten Kienast und Haas die Matchbälle - Verlängerung musste her. Die ein offener Schlagabtausch war, ehe Sturm beim Glieder-Team der Blamage entkam: Kienast sprang doch noch als Retter ein, traf zum 1:0 (114.). Standfest: "Grausam anzuschauen, aber egal, Hauptsache weiter."

von Burghard Enzinger, "Steirerkrone"