Rumäne überführt

Sozialhilfe-Bezieher als skrupelloser Zuhälter in Graz

Steiermark
19.01.2011 09:55
Ein 40-jähriger Rumäne ist von der steirischen Polizei als skrupelloser und brutaler Zuhälter überführt worden. Der Mann soll eine 21-jährige Landsmännin in Graz jahrelang mit Misshandlungen und Drohungen zur Prostitution gezwungen haben. Abgesehen hatte es der Notstandshilfe-Bezieher und Q7-Fahrer, der offenbar tatkräftig von seiner Ehefrau unterstützt wurde, ausschließlich auf betuchte Klientel. Einem Arzt, der mit einem Sex-Video erpresst wurde, zog er 200.000 Euro aus der Tasche.

2008 hatten der 40-jährige Rumäne und seine 30-jährige Frau die heute 21-jährige Rumänin nach Österreich gelockt. Sie sollte sich um die drei minderjährigen Kinder des Ehepaares kümmern. Doch kaum war die junge Frau in Graz, kam sie in ein Laufhaus und wurde durch massive Drohungen und schwere Misshandlungen zur Prostitution gezwungen, so die Staatsanwaltschaft.

Kunden an der Côte d’Azur
Abgesehen hatte es ihr Zuhälter nur auf betuchte Klientel. Er vermittelte die 21-Jährige sogar an Kunden an der Côte d’Azur. Durch Vorspiegelung, die Eltern der Edel-Prostituierten seien schwer krank, wurden den Kunden hohe Geldbeträge entlockt. Ein Bankangestellter blätterte aus Mitleid 15.000 Euro hin. Schlimmer traf es den Mediziner: Der mit dem Video erpresste Primar zahlte aus Angst um seine Existenz 200.000 Euro, unter anderem für eine teure Mietwohnung. Insgesamt soll das Ehepaar so bis zu 400.000 Euro eingenommen haben.

Kinder nun bei Pflegefamilie
Auch eine zweite Rumänin (22 Jahre alt) wurde von ihnen angeworben - als vermeintliches Kindermädchen. Nachdem die 21-Jährige im Sommer aber Anzeige erstattet hatte, wurde das Zuhälter-Paar nach umfangreichen Ermittlungen des Landeskriminalamtes Steiermark im Dezember festgenommen. Die minderjährigen Kinder wurden vom Magistrat übernommen und bei einer Pflegefamilie untergebracht.

Audi Q7 trotz Notstandshilfe
Interessantes Detail: Der 40-Jährige war Notstandsbezieher, fuhr aber einen Audi Q7 und einen VW Passat. Dass auch ein bekannter Strafverteidiger in die Causa verwickelt sein soll, wurde von der Staatsanwaltschaft nicht bestätigt.

von Eva Molitschnig ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
Symbolbild

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