Red Bull Salzburg

Treueschwur vom Ur-Bullen

Salzburg
18.05.2018 00:05

Stefan Lainer ist tief in Salzburg verwurzelt, längst fixer Bestandteil des Serien-Meisters. Im Gespräch mit der „Krone“ erklärt der 25-Jährige, warum er die Bullen nicht so einfach verlassen würde und sein Weg an die Spitze ein harter Kampf war.

13 Jahre war Stefan Lainer jung, als er im Sommer 2006 in der Jugend der Bullen anheuerte. Dass der Ur-Bulle eine derart steile Karriere hinlegen, zwölf Jahre später bis ins Europa League-Halbfinale vordringen würde, war damals nicht absehbar.

Heute ist er nicht mehr aus dem Team wegzudenken, kann auf eine grandiose Saison zurückblicken. „Ich glaube, dass ich über mich hinauswachsen konnte, in einigen Bereichen einen großen Sprung gemacht habe“, resümiert der 25-Jährige. Der seine Leistungsexplosion einerseits dem Trainerstab um Chef Marco Rose sowie seinen Teamkollegen zuschreibt, andererseits sich selbst, weil er immer hart daran arbeitete.

Lainer: „Ich war einer von vielen,musste mich immer beweisen“

„Viele Abläufe sind bereits Automatismen. Mit Doudou (Haidara) und anderen Mitspielern funktionieren gewisse Dinge fast wie selbstverständlich“, erklärt er. „Auf diesem Niveau kannst du nur glänzen, wenn die ganze Mannschaft funktioniert. Daher ist es bei uns auch schwierig, einen Einzelnen herauszuheben. Das Team steht über allem!“

Lainer gehört dennoch zu jenen Bullen, die in dieser Saison ganz besonders zu glänzen wussten. Dabei war das im Nachwuchs nicht ansatzweise absehbar. „Es war schon immer so, dass ich mehr investieren musste als andere, auch im Nachwuchs. Im BNZ war ich einer von vielen, hatte es nicht mal auf Anhieb reingeschafft. Daher war immer Druck da, dass ich mich beweisen muss“, spricht er über seine Anfangsjahre.

Dabei teilte er sein „Leid“ mit einem, der ebenfalls eine steile Karriere hingelegt hat. „Es ist ganz interessant, dass Martin Hinteregger und ich immer gemeinsam im Nachwuchs waren. Wir waren beide keine außergewöhnlichen Talente, dafür haben wir beide einen sehr ordentlichen Weg hingelegt“, kann er inzwischen darüber grinsen.

In den letzten Monaten gehörte er zu den wichtigsten Erfolgsbausteinen auf dem Platz im Bullen-Puzzle, überraschte sich damit sogar selbst. Etwa mit „der Ruhe am Ball, die ich mittlerweile habe. Dazu die Lockerheit in meinem Spiel - die wäre vor drei, vier Jahren nicht möglich gewesen.“ Die Ausrichtung war damals eine andere: „Marschieren, Zweikämpfe - und gemma!“, schildert Lainer. Der die Qualitäten, die er sich damals aneignete, beibehielt, zugleich aber im spielerischen Bereich eine extreme Leistungssteigerung hinlegte. Das Ende der Fahnenstange sieht der Seekirchener aber noch nicht erreicht: „Meine Grenzen sind noch nicht gekommen. Ich habe sicher noch Luft nach oben!“

Oliver Glasner und Christoph Freund als wichtige Weggefährten

Auf dem Weg zum Bullen-Leistungsträger wurden Lainer immer wieder Steine in den Weg gelegt. „Der eine oder andere Umweg war nötig“, gibt er zu. Seine Leihe zu Grödig gehört ebenso dazu wie sein einjähriger Abstecher zu Ried. „Ich hatte aber die richtigen Leute, die mich gefördert haben“, lässt Lainer wissen. Dazu gehört der damalige Ried-Trainer Oliver Glasner, der voll auf ihn setzte. „Er hat mir Vertrauen gegeben, mich forciert und spielen lassen. Dadurch ist mir dort ein großer Schritt nach vorne gelungen.“

Dieser Schritt war derart groß, dass die Bullen ihn wieder an die Salzach lockten. „Da hatte Christoph Freund großes Vertrauen in mich. Da haben sicher nicht alle gesagt: ‚Den Lainer müssen wir zurückholen.‘ Er hat aber Potenzial in mir gesehen, wodurch ich den Schritt zurück geschafft habe.“ Doch auch damit war es nicht getan. Der Konkurrenzkampf in Salzburg war riesig, mit Benno Schmitz und vor allem Christian Schwegler lieferte er sich einen harten Kampf. „Ich musste schnell lernen, an meinen Aufgaben zu wachsen. Das war ein ganz schwieriges Jahr, aber auch ganz wichtig für meine Entwicklung.“

Für die Bullen war die Rückholaktion ein Glücksgriff, für Lainer selbst freilich auch. Mit fünf Assists und einem Treffer war Lainer in dieser Europa League-Saison der torgefährlichste Verteidiger überhaupt, machte sich damit für viele Teams interessant. Wobei in Österreich außer Salzburg derzeit ohnehin nichts in Frage kommt. „Man soll im Fußball nie etwas ausschließen, aber momentan gibt es nur Salzburg für mich, kommt nichts Anderes in Frage.“

Und über die Landesgrenzen hinaus? „Ich weiß genau, was ich an Salzburg habe - und auch andersrum. Daher werde ich - Stand jetzt - dableiben“, stellt der Dauerläufer klar. Wobei das spätestens seit Niko Kovac‘ „Stand-jetzt-Sager“ gefährlich ist. Lainer stellt klar: „Ich werde nicht zu einem x-beliebigem Verein gehen, nur weil er in einer der vier Topligen ist.“ Es müsste schon ein absoluter Spitzenverein kommen, damit der Rechtsverteidiger ins Grübeln kommt. „Ich würde nicht alles hinschmeißen, nur weil es lukrativ wäre.“ Denn: „Mir fallen nicht viele Vereine ein, die im Gesamtpaket besser sind als Red Bull Salzburg.“

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