Das freie Wort

Schuldenkrämer und Dilettanten

Leider haben insbesondere Regierungen der letzten Dekade viel Unheil für Land und Leute verursacht. In verhältnismäßig kurzer Zeit haben verantwortungslose Regierungen aus einem Vorzeigeland ein hoch verschuldetes, wirtschaftlich schwer angeschlagenes und zum Schlusslicht der EU gewordenes Land gemacht. Sie haben es durch eine völlig unkontrollierte Schuldenpolitik geschafft, eine ungeheure Staatsverschuldung von derzeit knapp 403 Milliarden Euro, die sich nahezu im Sekundentakt um rund 1000 Euro erhöht, anzuhäufen. Damit wurden jedem Staatsbürger Schulden in der Höhe von rund 54.500 ¤ (bzw. 91.000 ¤ im Fall von Erwerbstätigkeit) umgehängt. Alleine die Zinsen für die Schulden unseres Staates betragen jährlich bereits mehr als 7,6 Mrd. Euro. Eine Situation, die eine Dimension erreicht hat, die eigentlich niemand mehr verantworten kann und die man in der Privatwirtschaft als grob fahrlässig bezeichnen würde – was bekanntermaßen weitreichende Konsequenzen hätte. Mit Sicherheit gäbe es da keine Top-Jobs mit Spitzengehältern als Belohnung, sondern eher gerichtliche Anklagen mit unangenehmen Konsequenzen. Ein EU-Defizitverfahren steht uns ins Haus, und auch wenn uns die „Beschwichtiger-Ampel“ ständig verklickern möchte, dass das kein Problem sei: Es wird ein großes Problem werden. Besonders tragisch ist aber für unser Land, dass auch die Mitglieder der neuen Regierung nicht die geringsten erkennbaren Zeichen der Sparsamkeit setzen. Ganz im Gegenteil, sie bilden die größte Regierungsmannschaft aller Zeiten, gönnen sich Luxusschlitten, tagen in teuersten Luxushotels, verteilen Geld, das sie längst nicht mehr haben, setzen keine belebenden Maßnahmen für die Wirtschaft und tun nichts gegen die exorbitante Teuerung. Warum? Man muss langsam, aber sicher davon ausgehen, dass sie es nicht können! Alles bisher Getane betrifft ausschließlich enorme Belastungen für Bürger, durch unzählige Erhöhungen nahezu aller Gebühren und Einsparungen bei allen Bevölkerungsschichten, bis hin zu Rentnern, Kranken und Behinderten. Eine Schande für diese Unfähigkeitstruppe. Gleichzeitig gibt man Millionen für Beratungstätigkeit aus, was in erster Linie dem Umstand geschuldet ist, dass unsere politischen Akteure selbst nicht allzu viel Können und Wissen anzubieten haben. So müssen sie dieses von teuren Beratern einkaufen. Es ist ein Bild des Jammers, wenn ein Vizekanzler für die Vorbereitung einer „Pressestunde“ ein Coaching für 5760 ¤ Steuergeld beanspruchen muss. In der Privatwirtschaft haben Leute, die es nicht können, nichts verloren. So sollte es auch in der Politik sein. Aber es gibt leider keine Fachleute mehr in den Spitzenpositionen, und daher benötigt man ein Heer von Beratern, die das Nichtwissen und -können der hoch bezahlten Spitzenpolitiker auffüllen müssen. Bezahlen muss diese Unzulänglichkeiten der Steuerzahler. So ist es höchst fraglich oder eher unwahrscheinlich, dass diese Regierung den enormen Herausforderungen, die unserem Land derzeit ins Haus stehen, gewachsen sein wird. Ein weiteres großes Problem: Die Zeit arbeitet in diesem Fall nicht für uns, sondern gegen uns!

Franz Zwickl, Muthmannsdorf

Erschienen am Di, 24.6.2025

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