Was wir haben, ist eine importierte Kostendruckinflation. Die Preise steigen, das vorhandene Geld reicht plötzlich nicht mehr aus, alle Leistungen, die der Markt bietet, zu kaufen. Eine restriktive Geldmengenpolitik verschärft die Situation. Darum kommt es auch so leicht zur Stagflation: Die Preise müssen wegen der höheren Kosten steigen, und es kann nicht mehr so viel gekauft werden. Was bei zu hoher Geldmenge die Inflation dämpft, würgt auch die Wirtschaft ab. Frau Lagarde sollte das eigentlich wissen. Wie bekämpft man dann so eine Inflation? Indem man genau dort subventioniert, wo der Kostendruck zum ersten Mal in den Markt kommt, und zwar so lang, bis sich die Unternehmen auf die neue Situation eingestellt und entsprechende Spar- und Marketingmaßnahmen getroffen haben. Die Erhaltung der Kaufkraft ist dabei wesentlich, um nicht in die Stagnation zu kommen. Aber: Wenn bei uns die Löhne und Gehälter aufgrund höherer Inflation stärker steigen als in der gesamten Eurozone, dann vernichten wir unsre Wettbewerbsfähigkeit. Im Schilling war das kein großes Problem, wir hätten abgewertet. Aber unser Euro ist derselbe wie der Euro der anderen. Abwerten geht nicht. Kaufen wir deswegen vermehrt im Euroausland und das Euroausland weniger bei uns, wirkt sich das einerseits auf unsere Handelsbilanz aus. Andererseits erfolgen diese Einkäufe „auf ewigen Kredit“, denn die Targetkonten, die der Abrechnung zwischen den Eurostaaten dienen, werden nicht ausgeglichen. Deutschland zum Beispiel ist seit Einführung des Euro mit fast 1,4 Billionen Euro in Vorlage getreten. Aber keine Angst. Österreich ist – ähnlich wie Portugal und Frankreich – mit etwa 80 Mrd. Euro in den Miesen. Die wir wohl nie werden zahlen müssen. So erfolgreich ist unsre Wirtschaft nicht. Wäre sie so erfolgreich wie die deutsche, hätten wir Forderungen jenseits der 150 Milliarden.
Johannes Dornhofer, Wien
Erschienen am Do, 23.3.2023
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