Das freie Wort

Klimakrise – eine globale Herausforderung

Klaus Woltron hat am Sonntag in der „Kronen Zeitung“ Österreichs Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung in Frage gestellt. Warum ich das nicht nur für gröblich falsch, sondern sogar für gefährlich halte: Die Klimakatastrophe ist kein Zukunftskonstrukt. Für Milliarden Menschen auf dieser Welt ist sie bereits bittere Realität. Im Frühjahr dieses Jahres litten mehr als eine Milliarde Menschen in Indien und Pakistan wochenlang unter einer der schwersten Hitzewellen in der Geschichte bei über 50 Grad im Schatten. Nur wenige Monate später verloren in Pakistan mehr als 1000 Menschen aufgrund einer Flutkatastrophe ihr Leben, insgesamt traf es mehr als 33 Millionen Menschen. In Paraguay ist die Situation ähnlich: ausgeprägte Trockenheitsphasen, gefolgt von massiven Überschwemmungen. Weltweit drohen zahlreiche Küstenstädte durch den steigenden Meeresspiegel zu versinken, während Regionen im Landesinneren durch die extreme Hitze und Dürre austrocknen. Die Auswirkungen der Klimakrise sind eine globale Herausforderung. Wir tragen eine globale Verantwortung, auch wenn wir nicht alle gleich stark davon betroffen sind: Länder des globalen Südens leiden bereits heute am meisten an den Folgen der Klimakrise, tragen aber am wenigsten zur Zerstörung unseres Klimas bei. Sie fordern deshalb zu Recht mehr Unterstützung von Ländern des globalen Nordens, von Ländern wie Österreich. Denn wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass auch wir die Klimakrise weiter anheizen. Eine starke internationale Klimafinanzierung ist daher dringend notwendig, damit sich die vulnerabelsten Länder der Welt an die Folgen der Klimakrise anpassen, entstandene Schäden reparieren und sich vor zunehmenden Katastrophenereignissen schützen können. Mit der Bereitstellung von 50 Millionen Euro für bereits eingetretene Klimaschäden („Loss and Damage“) setzt Österreich einen mutigen und notwendigen Schritt. Unsere Unterstützung ist aber auch schon heute spürbar: Mit Österreichs Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung werden derzeit Tausende direkt betroffene Menschen in Asien, Afrika und Südamerika unterstützt. Viele Projekte werden nicht über nationale Regierungen abgewickelt, sondern direkt mit den Menschen vor Ort – damit das Geld auch dort ankommt, wo es gebraucht wird. Unsere Partnerschaftsprojekte machen für diese Menschen einen gewaltigen Unterschied. Globale Herausforderungen brauchen globale Anstrengungen. Unsere Unterstützung ist notwendig, denn ohne Klimagerechtigkeit ist internationaler Klimaschutz nicht möglich.

Lukas Hammer, Klimasprecher der Grünen, per E-Mail

Erschienen am So, 27.11.2022

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