Das freie Wort

Die Gefahren der „Schluck Impfung“

Scheinbar gibt es eine neue Magistratsabteilung, die für besonders wichtige Dinge – wie den Kampf gegen den Humor und die gute Laune zuständig sind – ob sie MA 2412 genannt wird? Jedenfalls passt die Aktion der Gemeinde Wien genau in dieses Bild. Die guten Beamtinnen und Beamten haben sich nicht entblödet, Weinflaschen beschlagnahmen zu lassen, auf deren Etikett „Schluck Impfung“ zu lesen ist. Die hochgebildeten Damen und Herren Beamtinnen und Beamten haben das damit begründet, dass jemand den Wein mit einer Impfung verwechseln könnte – mit einer Schluckimpfung. Diese Aktion hätte nicht einmal Till Eulenspiegel oder der für seine „Fallen“ bekannte Ö3-Mikromann geschafft. Der hätte vielleicht noch eine Impfnadel dazulegen müssen, damit ihm wer auf den Leim geht. Eines sieht man aber an dieser Aktion sehr deutlich: Die Realität übertrifft mitunter die gröbsten Scherze der Kabarettisten und Komiker. Dürfen in die Krebs-Station der Spitäler künftig nur noch Krebse Station machen? Oder ist ein Auto-Haus in Wien ein Wohnhaus für Autos? Repariert ein Fach-Arzt künftig nur Fächer? Da kommt noch viel Arbeit auf die tüchtigen Damen und Herren zu, bis sie überall Ordnung geschafft haben. Jedenfalls müssen wir den Aufdeckern dankbar sein, denn was hätte alles passieren können, wenn die Konsumenten versucht hätten, die Bouteille in eine Spritze zu drücken.

Stephan Pestitschek, Strasshof

Erschienen am Di, 13.4.2021

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