Das freie Wort

Helfen, nicht holen!

So wie es Bundeskanzler Kurz angekündigt hat. Österreich wird wieder, nicht zum ersten Mal, Griechenland Hilfe für die Migranten und Flüchtlinge leisten und Zelte, Decken, Kleidung, Lebensmittel und Medikamente schicken. Dazu werden auch Wohncontainer zur Verfügung gestellt, die den Migranten als Unterkunft dienen können. Österreich ist mit den bisher aufgenommenen Flüchtlingen und Migranten sowieso schon schwer belastet, mehr als die meisten EU-Staaten. Auch im heurigen Jahr sind schon wieder mehrere tausend zu uns gekommen. Der Bevölkerung in ihrer Mehrheit ist dies genug, sie sieht da zu viele Probleme und eine zu hohe finanzielle Belastung auf sich zukommen. Und was hilft es auch, Migranten und Flüchtlinge aus Lesbos und den anderen Inseln wegzuholen und bei uns und in anderen EU-Ländern zu versorgen? Andere Migranten und Flüchtlinge werden nachkommen, wenn sie sehen, wie gut das funktioniert. Es ist aber nicht möglich, alle aufzunehmen, die sich in Europa bessere Lebensbedingungen erwarten: ein Viertel der Bevölkerung von Asien und Afrika, dagegen gibt es viele Gründe. Hilfe, soweit sie Europa überhaupt den Hunderten Millionen leisten kann, kann sinnvoll nur vor Ort erfolgen. Aber wir müssen uns klar sein, dass gegenüber den Riesenproblemen in Asien und Afrika mit seinen Menschenmassen die europäische Hilfe in jedem Fall nur ein Tropfen auf einem heißen Stein sein kann. Aus dem Gesichtspunkt von Vernunft, Recht und (ausgleichender) Gerechtigkeit gesehen, besteht für Österreich kein Grund, Migranten von den griechischen Inseln aufzunehmen. Für sie die Lebensbedingungen zu verbessern, das kann genauso gut vor Ort geschehen wie anderswo, und das tut ja Österreich. Noch mehr zu verlangen, das wäre zu viel, zu viel verlangt! Denn wo würde das Ganze enden, wenn man immer weitermacht? Ich gebe zu, dass man auch anderer Meinung sein kann, aber der kann ich mich nicht und kann sich wahrscheinlich die große Mehrheit der Österreicher nicht anschließen.

Peter F. Lang, Wien

Erschienen am So, 20.9.2020

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