Das freie Wort

Gewissen mit Geld beruhigen?

Aussagen von türkisen Ministern der letzten Tage zeigen die großen Unterschiede zu den menschlichen Ansichten des grünen Regierungspartners. Die türkise ÖVP hat sich von ihrer christlich-sozialen Weltanschauung so weit entfernt, dass es sogar vielen politisch Tätigen in der eigenen Partei reicht. Bilder aus Moria, wo 13.000 Menschen, darunter viele Kinder, auf dem Boden im Staub schlafen, die bei brütender Hitze um Wasser und Essen betteln, die durch diese unzumutbaren Zustände krank werden, können doch nicht kaltlassen. Sein Gewissen mit Geld freizukaufen und die Menschen weiter in Lagern ohne Zukunft einzusperren, das kann nicht der richtige Weg sein! Es muss doch möglich sein, schutz- und hilfsbedürftige Menschen, vor allem Kinder, in einer gemeinsamen europäischen Solidaritätsaktion aufzunehmen. Es gilt, sofort zu helfen, Herz zu zeigen, und nicht mit Verweisen auf frühere Hilfsaktionen, Geld aus der Katastrophenhilfe und zynischer Symbolpolitik dem Problem zu begegnen. Es ist zum Schämen, dass Politiker die Hilfe für diese Menschen mit der Flüchtlingswelle von 2015 vergleichen, um damit die allgemeine Meinung zu beeinflussen. Hut ab vor den unzähligen Gemeinden, kirchlichen Organisationen und Hilfsorganisationen, die sich trotz der hartherzigen Haltung der Regierung bereit erklären, Schutzbedürftige aufzunehmen. Moria zeigt, dass nicht alle Probleme mit Geld gelöst werden können. Es könnte zur Nagelprobe für ein humanitäres Europa, aber auch für die Koalition in Österreich werden.

Mag. Hans Rankl, St. Pölten

Erschienen am So, 20.9.2020

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