In der Obersteiermark

Sensation! Forscher entdeckten Hybrid-Schlange

Einen absoluten Sensationsfund machten der steirische Reptilien-Experte Werner Stangl und sein Team in der Obersteiermark: Tatsächlich haben sie mehrere Exemplare einer Kreuzung aus der gefährdeten Hornviper und Kreuzotter entdeckt – etwas bis dato Undenkbares! 

Jedes Jahr am 16. Juli wird der Welttag der Schlangen gefeiert, um das Bewusstsein für diese nützlichen Tiere zu stärken und Vorurteile abzubauen. Seit Jahren setzen sich Werner Stangl und sein Team vom Steirischen Reptilienverein für sie ein, retten verunfallte, ausgesetzte Schlangen, päppeln sie auf und entlassen sie wieder in die Freiheit. Zum heurigen elften Welttag haben die Tierschützer und Forscher etwas ganz Besonderes zu feiern.

Denn sie haben einen Sensations-Fund in der westlichen Obersteiermark gemacht – dort, wo sie eigentlich das vom Aussterben bedrohte Dasein der Hornviper erforschen. Der genaue Ort wird, um die Reptilien zu schützen, nicht bekannt gegeben. 

Markus Mossauer entdeckte das erste Hybrid-Exemplar.
Markus Mossauer entdeckte das erste Hybrid-Exemplar.(Bild: Steirischer Reptilien- und Amphibienverein)

Kreuzung von zwei Schlangenarten
Vor ungefähr zwei Jahren stieß Experte Markus Mossauer in diesem Bereich auf eine Schlange – und traute seinen Augen kaum, denn sie trug die Merkmale einer Hornviper und jene einer Kreuzotter! Offensichtlich eine Kreuzung der beiden giftigen Schlangenarten – etwas, das nie jemand für möglich gehalten hätte. Leider konnte er das Tier nicht für Forschungszwecke nutzen und entließ es wieder in Freiheit.

Doch vor einer Weile geschah Zoologe Rainer Fesser genau dasselbe. Dieses Mal gelang es, die Schlange zu sichern und mitzunehmen. Dadurch, dass das Land Steiermark dem Verein die Erlaubnis zum Erforschen der Tiere in diesem Gebiet erteilt hat, dürfen sie in artgerechten Terrarien gehalten werden. 

Welttag der Schlange

  • Am 16. Juli wird weltweit der Welttag der Schlange begangen – auch in Österreich. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Schlangen im Naturhaushalt stärken und mit Vorurteilen gegenüber diesen oft missverstandenen Tieren aufräumen.
  • In Österreich leben mehrere Schlangenarten, darunter auch zwei giftige: die Kreuzotter und die Hornotter. Beide sind streng geschützt und kommen nur in bestimmten Regionen wie Kärnten und der Steiermark vor. Die meisten heimischen Arten sind jedoch völlig harmlos und für den Menschen ungefährlich.
  • Schlangen übernehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie unter anderem Mäuse und andere Kleintiere fressen und so zur natürlichen Schädlingskontrolle beitragen. Sie sind scheue Tiere, die sich bei Gefahr zurückziehen und nur bei direkter Bedrohung zubeißen.
  • Der Welttag der Schlange bietet eine gute Gelegenheit, Wissen zu vermitteln, Ängste abzubauen und den Schutz dieser faszinierenden Tiere zu fördern – sei es durch Bildungsangebote, Naturführungen oder einfach durch mehr Verständnis im Alltag.

Kürzlich traf auch Obmann Werner Stangl auf eines der außergewöhnlichen Exemplare – mattschwarz am Rücken und schneeweiß am Bauch gezeichnet. Somit war klar: Eine neue Schlangenart ist nun in der Steiermark beheimatet, eine völlig neuartige noch dazu.

Werner Stangl mit dem Hybrid-Weibchen
Werner Stangl mit dem Hybrid-Weibchen(Bild: Steirischer Reptilien- und Amphibienverein)

Die Merkmale der insgesamt vier gefundenen Hybrid-Tiere sind völlig unterschiedlich. Alle haben das angedeutete Horn der Hornviper auf der Schnauze. Während die Kreuzotter über ein feines Zickzack-Band verfügt, ist dieses bei der Hornotter eher breiter ausgebildet. Der neue Hybrid kann beide Schuppenformen aufweisen, auch die Zeichnung der vier Tiere weist eindeutige Merkmale der zwei Schlangenarten auf. 

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Wir wissen noch nicht viel über die neuen Tiere. Dass wir sie beforschen dürfen, eröffnet nun völlig neue Möglichkeiten.

Schlangen-Experte Werner Stangl

Hybrid-Weibchen in hoher Erwartung
Drei Tiere befinden sich nun in wissenschaftlicher Obhut und werden intensiv beobachtet, dokumentiert und erforscht. „Wir wissen noch nicht viel über die neuen Tiere. Dass wir sie erforschen dürfen, eröffnet völlig neue Möglichkeiten“, ist Werner Stangl begeistert. Was ihn und sein Team zusätzlich erfreut: „Ein Weibchen dürfte trächtig sein. Denn sie ist weit schwerer als die anderen und frisst nicht – was bei trächtigen Schlangen ganz normal ist. Ansonsten ist sie wie die anderen Exemplare topfit!“

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