Wetterchaos

Schwere Schäden nach orkanartigen Stürmen

Österreich
30.01.2007 09:08
Rund eineinhalb Wochen, nachdem Orkan "Kyrill" in Österreich beträchtliche Schäden angerichtet hat, ist in der Nacht auf Montag erneut ein Sturm über den Osten des Landes gefegt und hat in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland die Einsatzkräfte auf Trab gehalten. Im größten Bundesland mussten die Feuerwehren mehr als 300 Mal ausrücken, in Wien 160 Mal, im Nordburgenland wurden umgestürzte Bäume weggeräumt.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik registrierte Sturmspitzen von 114 km/h in Wiener Neustadt, in Wien 112 km/h auf der Hohen Warte und 109 km/h in Unterlaa, in Retz wurden 105 km/h gemessen. Noch ärger "pfiff" der Wind auf den Bergen. Auf dem Hirschenkogel wurden 145 km/h gemessen, auf der Rax und auf dem Feuerkogel in Oberösterreich 126 km/h.

In Wien konnte die Straßenbahnlinie 9 ab Betriebsbeginn wegen eines umgefallenen Gerüsts (das Foto stammt von einem Krone.at-Leser) in der Hormayrgasse 50 (Hernals) nur zwischen Westbahnhof und Hernalser Hauptstrasse/Wattgasse geführt werden. Die Straßenbahnlinie 42 konnte ab der Volksoper nur über die Linie 41 geführt werden. Wegen eines umgestürzten Baumes in der Prater Hauptallee war außerdem der Betrieb der Linie N zwischen Matthäusgasse und Prater Hauptallee nicht möglich.

Bei einem sechsstöckigen Bürogebäude des Wirtschaftsministeriums in Wien-Brigittenau wurde durch den starken Sturm in der Nacht ein Flachdach teilweise weggerissen. Die kurz nach 3.00 Uhr von Anrainern verständigte Feuerwehr war noch am Vormittag mit Sicherungsarbeiten beschäftigt.

Großeinsatz im Süden Niederösterreichs
Die LWZ berichtete gegen 7.00 Uhr von rund 40 Sturmeinsätzen im Bezirk Wiener Neustadt, 30 im Bezirk Baden und 25 im Bezirk Neunkirchen. Im Waldviertel gab es Schneeverwehungen. In den Nachtstunden mussten mehrere stecken gebliebene Pkw und Lkw geborgen werden. 

In Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) wurden nach Angaben der Sicherheitsdirektion in den Morgenstunden Teile des Blechdaches der Firma WS Teleshop abgetragen und auf die B11 geweht. Bei den Aufräumarbeiten standen die lokale Feuerwehr mit 22 Mann und die Straßenmeisterei Mödling im Einsatz.

Auch im Nordburgenland rückten Montag früh einige Feuerwehren zu Einsätzen aus. Auf Grund des Sturms stürzten Bäume und Plakatwände um, in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt Umgebung) drohte die Lichtkuppel auf dem Flachdach einer IT-Firma abzureißen.

Hunderte Lenker mussten auf Autobahn ausharren
Bereits in der Nacht zum Sonntag haben Stürme, Glatteis und dichtes Schneetreiben für Chaos auf den Straßen gesorgt. In Vorarlberg etwa saßen Hunderte Lenker die ganze Nacht auf der Autobahn fest. Es war das blanke Chaos, das über die Autolenker hereinbrach. "Laufend haben sich Lkw quergestellt und laufend sind Autos dagegengekracht", schildert ein Autobahngendarm, der bei Bruck an der Leitha stundenlang versuchte, das Blechknäuel zu entwirren. 18 Fahrzeuge waren in die Karambolage verwickelt.

Ähnlich schlimm, wenn nicht noch dramatischer die Situation am anderen Ende Österreichs. Nachdem auf der Arlberg-Schnellstraße bei Innerbranz ein mit Apfelsaft beladender Lkw umgekippt war, bildete sich sofort ein 50-Kilometer-Stau, der sich bis in die frühen Sonntagmorgenstunden nicht auflöste. Hunderte Lenker - viele kamen aus dem Winterurlaub oder wollten eben dorthin - saßen bei dichtem Schneetreiben und schneidender Kälte die ganze Nacht auf der Autobahn fest. Sie wurden von Rotkreuz-Mitarbeitern mit Decken und heißem Tee versorgt. Erst bei Tagesanbruch konnten die erschöpften Opfer des Wintereinbruchs dem Schneechaos entkommen.

Entwarnung kommt von den Meteorolgen: Ab Donnerstag soll es wieder frühlingshaft mild werden.

Mark Perry, Kronen Zeitung, und Krone.at

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