Kalkulierbare Größen
Die besten Online-Rechner zum Thema Wohnen
Zum Thema Wohnen finden sich im Internet viele praktische Online-Rechner, mit denen sich Geld sparen oder das persönliche Projekt vorausplanen lässt. Wohnkrone.at stellt die besten Wohn-Rechner vor.
Bezahlen Sie zu viel für Ihre Mietwohnung? Sind die Betriebskosten zu hoch? Wo und wie könnte ich Energiekosten sparen? Viele Fragen, die der Laie nie und nimmer im Alleingang beantworten kann. Experte müsste man sein - oder einen aufsuchen. Dafür fehlt uns aber dann meistens doch die Zeit. Die Alternative: man geht mal schnell ins Internet und betreibt Aufklärungsarbeit in eigener Sache. Wer sich ein wenig in die Materie einliest, bekommt bald einen - wenn auch sehr allgemeinen - Überblick. Schön und gut. Aber was ist mit meinem ganz persönlichen Anliegen? Wie sieht die Sache bei einer 80-Quadratmeter-Mietwohnung im 2. Stock, ohne Balkon, konkret aus?
Das Internet hat zum Thema mehr zu bieten als nur allgemeine Informationen: nämlich jede Menge Online-Rechner, mit denen sich spezielle Wohnsituationen im wahrsten Sinne des Wortes "durchspielen" lassen. Diese Rechner können den Gang zum Experten zwar in den seltensten Fällen ersetzen, aber sie sind eine zeitsparende und absolut kostenfreie Gelegenheit, sich ein klein wenig schlauer zu machen.
Ist meine Miete zu hoch?
Auf der Webseite der Stadt Wien findet sich ein "Online-Formular zur Richtwertberechnung" - eine Art Mietzinsrechner, mit dem sich überprüfen lässt, ob man für die eigene Wohnung zu viel (oder gar zu wenig?) Miete bezahlt. Einzugeben sind dabei verschiedene Eckdaten: Adresse, Quadratmeter, Kategorie, Mietvertrag befristet oder unbefristet, Lift usw. Danach wird ein Richtwert ausgegeben, der zum Vergleich herangezogen werden kann. Neben dem Richtwert-Mietzins werden am Ende auch die geschätzten Betriebskosten angegeben, sodass unter dem Strich ein Vergleichswert für die Brutto-Gesamtmiete steht (also jener Betrag, den man normalerweise monatlich überweist).
Das praktische Werkzeug gibt es übrigens auch als App fürs Smartphone. Es ist allerdings nur für Mietwohnungen im Raum Wien aussagekräftig, bei denen das Mietrechtsgesetz (MRG) anwendbar ist. Ob das der Fall ist, lässt sich in einem eigenen Online-Formular (durch Beantwortung einiger Fragen) überprüfen.
Auch die Mietervereinigung Österreichs hat einen Mietzinsrechner ins Netz gestellt, der im Wesentlichen den gleichen Zweck erfüllt. Im Gegensatz zum Stadt-Wien-Rechner wird hier allerdings kein Lagezuschlag, der naturgemäß stark variieren kann, berücksichtigt. Der Rechner dient also nur als grobe Schätzhilfe.
Gebührenrechner rund um den Mietvertrag
Die Mietervereinigung hat neben einem Mietzinsrechner auch noch drei weitere Online-Werkzeuge im Portfolio. Mit dem Indexrechner lässt sich überprüfen, ob eine etwaige Mieterhöhung aufgrund der Entwicklung des Verbraucherpreisindex gerechtfertigt ist oder nicht. Mithilfe des Maklerprovisionsrechners kann die zulässige Provision für die Vermittlung eines Mietvertrags über eine Mietwohnung - für bestimmte Fälle - ausgerechnet werden.
Der Betriebskostenrechner der Mietervereinigung (mit Vergleichswerten aus Wien und Graz) war zum Zeitpunkt unserer Recherche nicht aufrufbar. Das gleichnamige Werkzeug auf der Rathaus-Webseite funktionierte hingegen. Damit lassen sich die einzelnen Positionen der eigenen Betriebskostenabrechnung überprüfen - anhand von Vergleichen mit branchenüblichen Durchschnittswerten.
Auch ein Ablöserechner sowie ein Werkzeug zur Kategoriebestimmung sind auf der Internet-Seite der Stadt versteckt. Zwei Online-Formulare, mit denen die Höhe der Ablöse bei Wohnungsübergabe bzw. die Kategorie einer Wohnung (A bis D) bestimmt werden kann.
Baukosten abschätzen
Wer ein Haus bauen möchte, geht für gewöhnlich erstmal zur Bank. Die Finanzierung von Wohnprojekten aller Art ist für Banken ein wichtiges Geschäftsfeld. Deshalb überbieten sich die Geldinstitute bei ihren Internetauftritten gegenseitig mit verschiedensten Service-Werkzeugen für Interessierte.
Das dickste Portfolio bietet diesbezüglich die s Bausparkasse. Insgesamt 14 verschiedene Online-Rechner stehen hier gratis zur Verfügung - für Privatpersonen, die ein persönliches Bauprojekt im Auge haben. Zum Beispiel der Baukosten-Rechner, mit dem sich im Handumdrehen und über den Daumen abschätzen lässt, was das neu zu bauende Haus wohl kosten wird.
Derartige Baukosten-Rechner findet man im Netz auch bei manchen großen (deutschen) Handwerker-Portalen (z.T. als herunterzuladende Software). Die Eingabe ist hier etwas umfangreicher und mehr ins Detail gehend.
Durch Eigenleistung Geld sparen
Der Eigenleistungs-Rechner der s Bausparkasse kalkuliert, wie viel Einsparungspotenzial da schlummert, wenn man beim privaten Bauprojekt selbst Hand anlegt. Dabei sind die verschiedensten Gewerke gelistet: Baumeister, Zimmermann, Dachdecker, Türen und Fenster, Installationen etc., und für jede einzelne Position ist ein Prozentsatz an Eigenleistung einzugeben, die man erbringen kann. (Der Anteil bezieht sich lediglich auf die kalkulierten Lohnkosten, nicht auf den Materialaufwand. Er wird bei Maler- oder Verputzarbeiten vermutlich höher sein als z.B. bei den E-Installationen.) Am Ende steht ein Schätzwert für die gesamten Baukosten, nach Abzug der Eigenleistung. An möglichen Einsparungen kommen da schon ein paar Tausend Euro zusammen.
Liegenschaft bewerten
Ebenfalls im Aufgebot: der so genannte Liegenschafts-Rechner, mit dem der Wert der eigenen Immobilie online bewertet werden kann. Vielleicht ist ja ein Verkauf geplant - oder man ermittelt den Schätzwert aus reinem Interesse.
Bei der Bewertung einer Liegenschaft sind bekanntlich viele Faktoren zu berücksichtigen: Lage, Ausstattung, Infrastruktur usw. Auch Grundstückgröße, Wohnnutz- und Kellerfläche sind bei diesem sehr einfach zu bedienenden Rechner einzugeben. Selbst die Wärmekennzahl (Buchstabe lt. Energieausweis) ist gefragt.
Der Umwelt zuliebe
Unter den 14 Wohn-Rechnern der s Bausparkasse finden sich gleich mehrere Werkzeuge rund ums Thema Umwelt und Energiesparen. Beim "SanierungsCheck" etwa wird sehr detailliert abgeprüft, was beim eigenen Heim zu verbessern wäre, um Energie zu sparen. Nach dem Motto: "Das rechnet sich für mich und die Umwelt". Die Handhabung ist benutzerfreundlich, am Ende wird eine Liste verschiedener Sanierungsvorschläge präsentiert. Dazu nackte Zahlen, begleitet von Hinweisen wie: "Ohne Sanierung müssten 3357 Bäume gepflanzt werden, um die Belastung in gleichem Maße zu verringern."
Besonders gelungen ist der "PhotovoltaikCheck": Das Online-Werkzeug prüft, ob sich eine eigene Photovoltaik-Anlage rentiert bzw. wie viel an Kosten man damit einsparen kann. Die Anwendung ist überaus liebevoll umgesetzt, viele nette Details bereichern das Online-Erlebnis. Die mögliche -Einsparung wird hier übrigens mit den gefahrenen Kilometern eines VW-Golf in Vergleich gesetzt.
Auch der "Energiesparrechner" der Raiffeisenbank kann sich sehen lassen. Dabei lässt sich die Planung - je nach Wunsch - ganz grob oder sehr detailliert durchführen. Da und dort wird die Sache dann aber doch ziemlich technisch. Wer nicht mehr durchblickt, lässt sich von einer aparten Online-Ratgeberin mittels Video durchs Programm führen.
Gas- und Stromrechnung minimieren
Es gibt viele Möglichkeiten, Energiekosten zu sparen. Eine davon ist das Wechseln des Gas- und Stromanbieters. Seit Jahren wird die staatliche Regulierungsbehörde E-Control nicht müde zu betonen, dass so ein Anbieterwechsel keine große Sache ist. In Kooperation mit der Arbeiterkammer bietet die E-Control deshalb einen Tarifrechner im Internet an, mit dem die verschiedenen Gas- und Stromlieferanten miteinander verglichen werden können. In vielen Fällen lassen sich durch einen Anbieterwechsel mehrere hundert Euro im Jahr sparen.
Nach Eingabe einiger weniger Daten (Postleitzahl, Quadratmeter Wohnfläche bzw. Personen im Haushalt) spuckt der Tarifkalkulator eine Liste aller Anbieter, gereiht nach Kosten, aus. Diese Liste länten gelistet werden sollen. Beachten Sie auch das Häkchen "einmalige Wechselrabatte". Viele Anbieter wollen Neukunden mit solchen einmaligen "Zuckerln" locken. Durch Wegklicken des Häkchens stellen Sie einen längerfristigen Vergleich der Energiekosten an.
Auch das Internetportal Durchblicker.at hat einen Vergleich der Gas- und Stromlieferanten auf dem Menü. Die Bedienungsweise ist ganz ähnlich wie beim E-Control-Kalkulator. Beide Rechner sind einfach zu bedienen und - nach kurzer Orientierungsphase - auch leicht verständlich. Bei einer Stichprobe fanden sich auf der Liste der E-Control eine Handvoll Angebote mehr als bei Durchblicker. Bei den angegebenen Preisen gab es keinerlei Unterschiede.
Hier wie da besteht die Möglichkeit, mit wenigen Klicks und Angaben gleich auch ein Vertragsformular zum Tarifwechsel auszufüllen und abzuschicken. Mehr ist nicht zu tun. Vom Wechsel selbst bekommt man als Endkunde nichts mit - außer, dass die nächste (günstigere!) Rechnung vom neuen Lieferanten kommt.
Günstige Versicherungen finden
Sinn und Geschäftszweck der Plattform Durchblicker.at ist es, die Angebote verschiedener Leistungen und Anbieter miteinander zu vergleichen, um es Konsumenten leichter zu machen, das günstigste Angebot herauszufinden. Gelistet sind Vergleiche für Handy-Tarife, Gas- und Strom-Lieferanten, Bankkredite oder eben auch für verschiedene Versicherungen.
Für den Wohnbereich sind dabei folgende Leistungen relevant: Haushaltsversicherung, Eigenheim- sowie private Haftpflichtversicherung. (Letztere übernimmt Schäden, welche die versicherte Person als Privatperson Dritten zufügt. Sie ist, anders als der Name vermuten lässt, nicht verpflichtend und wird bei Abschluss einer Haushaltversicherung häufig als Teil eines Kombipakets mit angeboten.)
Die Menüführung ist, wie bei Durchblicker.at üblich, relativ einfach und selbsterklärend. Wer sich dennoch nicht zurechtfindet, kann in den "LiveChat" einsteigen und erhält Online-Unterstützung in Sekundenschnelle. Nach Eingabe der wichtigsten relevanten Daten erscheint eine Liste mit rund einem Dutzend Anbieter, gereiht nach Prämienhöhe.
Weiter unten findet man eine Handvoll Versicherungsgesellschaften, die "am Vergleich nicht teilnehmen möchten", ohne Angebot gelistet. Zudem werden Angebote angezeigt, die den gewünschten Vorgaben (zum Beispiel Versicherungssumme, Vertragslaufzeit) nicht ganz - sondern nur annähernd - entsprechen. Hat man das passende Angebot gefunden, kann man mit wenigen Klicks gleich auch den Antrag online ausfüllen und abschicken.
Bei einer Stichprobe des Haushalts-Versicherungsvergleichs betrug der Unterschied zwischen günstigster und teuerster Jahresprämie rund 100 Euro. Kombipakete von Haushalts- und Privathaftpflicht waren nicht zu finden. Etwas verwirrend ist das gesperrte Eingabefeld für die Postleitzahl am Beginn des Eigenheim-Versicherungsvergleichs: Einfach ignorieren und gleich den grünen Knopf "Jetzt vergleichen" klicken.
Förderungen abholen
Die Förderlandschaft in Österreich ist, ähnlich einem verwachsenen Dschungel, nicht gerade übersichtlich. Förderungen für bauliche Maßnahmen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden, die Sache kann da und dort richtig komplex werden. Die großen Bank-Institute haben auf ihren Webseiten Online-Werkzeuge, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Bei der s Bausparkasse etwa gibt es den Sanierungsförderungs-Rechner, auch beim DarlehensCheck wird die Wohnbauförderung berücksichtigt. Einen Wohnbauförderungs-Rechner hat auch die Bank Austria im Angebot, Förderatlas heißt ein ähnliches Werkzeug auf der Raiffeisen-Homepage. Dort wird am Ende nicht nur die maximale Fördersumme ausgespuckt, sondern gleich auch ein unverbindliches Angebot zur Finanzierung des geplanten Projekts mitgeliefert.
Finanzierung prüfen
Klar, dass die Geldinstitute auf ihren Internet-Serviceseiten auch Werkzeuge anbieten, mit denen die Finanzierung eines privaten Wohnprojekts durchleuchtet werden kann. Man findet die verschiedensten Darlehens- und Bauspar-Rechner oder auch recht interessante Rate-versus-Miete-Vergleiche.
Alle Berechnungen (und daraus resultierende Vorschläge) basieren freilich auf Zahlen und Angeboten des eigenen Instituts. Achtsamkeit ist bei der Interpretation der Zahlen geboten. Manche Rechner geben das Ergebnis vor Kapitalertragsteuer (KEst) an, andere nach KEst.
Wer die verschiedenen (Immo-)Kreditangebote der konkurrierenden Banken miteinander vergleichen möchte, schaut am besten wiederum bei Durchblicker.at vorbei. Auf der Plattform findet sich ein Bauspar- ebenso wie ein Kreditrechner, der speziell auf Immobilienfinanzierung eingestellt werden kann. Beim Immo-Kreditvergleich wird nach Eingabe einiger Basisdaten zur geplanten Investition und zur eigenen finanziellen Situation allerdings keine Ergebnisliste ausgedruckt, sondern lediglich Kontakt für ein weiterführendes Beratungsgespräch hergestellt.
wohnkrone.at, Günther Kralicek
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