Urteil in Wien

Kindergärtnerin (28) angeschossen: Trio verurteilt

Österreich
09.09.2016 16:44

Ein Kindergarten in Wien. 13 Buben und Mädchen spielen im Hof. Plötzlich fällt ein Schuss. Eine Kindergärtnerin bricht zusammen, von einem Projektil in den Kopf getroffen. Sie überlebt. Drei Männer standen nun zerknirscht vor Gericht. Bei Schießübungen hatten sie einen Baum ins Visier genommen, aber die Frau getroffen ...

Gefährdung der körperlichen Sicherheit lautet die Anklage im Bezirksgericht Wien-Floridsdorf. Sie richtet sich gegen alle drei, weil nicht geklärt werden kann, welcher Schuss getroffen hat. Arthur Machac, der Verteidiger des Erstangeklagten, stellt klar: "Mein Mandant wollte niemand verletzen."

Der 28-Jährige war es auch, der für die Schießübungen im Juli 2015 die Waffe beigesteuert hat. Der Waffennarr, in dessen Keller ein ganzes Arsenal gefunden wurde, hatte diese zwei Tage zuvor gekauft. Dann wollte er mit seinen Freunden ausprobieren, ob es möglich sei, auf der neuen Waffe einen Schalldämpfer zu verwenden.

"In Bodennähe auf Baum geschossen"
Deshalb wollten alle drei je einen Schuss abfeuern. Dass sich in einiger Entfernung ein Kindergarten befindet, wusste zumindest einer der drei sehr genau. Alle drei betonen aber: "Wir haben nur in Bodennähe auf den Baum geschossen." Der Richter wundert sich: "Warum wurde dann eine stehende Frau in den Kopf getroffen?" Und noch etwas verwundert: Die Polizei fand danach im Baum kein einziges Einschussloch.

Das Opfer, eine 44-jährige Kindergärtnerin, leidet noch heute unter den Folgen des Treffers. Sie hat nach wie vor körperliche Beschwerden. Durch ihren Anwalt fordert sie knapp 10.000 Euro Entschädigung. Ihren Arbeitsplatz hat sie gewechselt: Das Attentat war zu traumatisch. Das - nicht rechtskräftige - Urteil: 640 Euro für den Erstangeklagten, 320 für die beiden Mittäter.

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