Ein mutmaßlicher Drogendealer entlarvte sich im Salzburger Hauptbahnhof selbst. Beim Prozess am Donnerstag legte er ein Geständnis ab. Jetzt muss er mehr als zwei Jahre absitzen, entschied ein Schöffensenat und stellte ihm aber die Fußfessel in Aussicht.
Mit einer Vielzahl verschiedenster Drogen soll der erst 21-jährige und vorbestrafte Lehrling zwischen 2022 und 2024 mit großen Mengen gehandelt haben: fünf Kilo Cannabis, drei Kilo Speed, ein Kilo Kokain, Tausende Stück Ecstasy und auch weitere Drogen wie LSD. Bestellt hat er das Rauschgift im sogenannten „Darknet“ – einem versteckten Bereich des Internets. Geliefert wurde es zu einer Abholstation im deutschen Grenzort Freilassing. Dort holte er das Suchtgift selbst ab und brachte es über die Grenze nach Salzburg, und verkaufte es hier – um 90.000 Euro laut Staatsanwaltschaft.
Zivilpolizisten Drogen angeboten
Aufgeflogen ist der mutmaßliche Dealer aber durch Zufall: Im Mai 2024 sprach er zwei Männer im Hauptbahnhof folgendermaßen an: „I am from Holland. Do you want Speed?“ (übersetzt: Ich komme aus Holland. Willst du Speed?) Die Männer waren ausgerechnet Polizisten in Zivil. Dadurch kamen die Ermittlungen ins Rollen, die nun in den Strafprozess am Donnerstag im Salzburger Landesgericht mündeten.
Entzug in der U-Haft
Bereits als Jugendlicher kam er in Berührung mit den Drogen, erzählte er dem Schöffensenat von seiner Abhängigkeit. In der Justizanstalt habe er einen Entzug gemacht, den Drogen abgeschworen, und jetzt wolle er seine Lehre fertig machen.
Das nicht rechtskräftige Urteil lautete 25 Monate unbedingte Haft. Weitere 20 Monate könnten mit dem Widerruf einer alten Strafe zusätzlich drohen. Aber: „Ziel ist die Fußfessel, damit sie selbst Geld verdienen und die Lehre abschließen können“, so der Richter. Erst eine Gesetzesänderung ermöglichte dem 21-Jährigen die Fußfessel.
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