Auch Helfen will gelernt sein! Gut 20 Frauen und Männer besuchten kürzlich in Graz die Nikoloschule. Der Bart ist mittlerweile ab, es geht vielmehr um die Botschaft: das Teilen. Wir waren beim Unterricht dabei.
Wenn der Mann mit weißem Rauschebart in seinem goldenen Buch las, wo die guten, aber auch bösen Taten der Kinder verzeichnet waren, bekamen Buben und Mäderln oft Schweißausbrüche: War ich auch artig genug? Bekomme ich sonst die Rute des Krampusses zu spüren? Jahrzehntelang war das rund um den 5. und 6. Dezember steirischer Brauch, doch heute hat sich das Bild vom Heiligen Nikolaus gewandelt. Er ist der gute Mensch, der Freude und Gaben bringt, nicht der strafende, der mit Bischofsstab und erhobenem Zeigefinger in die gute Stube tritt.
„Heute kann jeder Nikolaus sein“
„Heute kann jeder Nikolaus sein“, erklärt Matthias Graf von der katholischen Jungschar Steiermark. „Ob Mann, ob Frau, ob jung, ob alt, ob groß oder klein – es geht uns um die Botschaft.“
Die da lautet: teilen, füreinander da sein, Armen und Schwachen helfen. Der Bart ist also ab, und den Kindern gefällt’s: „Vor allem, wenn er in seinem Sack Schokolade, Nüsse oder Mandarinen hat“, schmunzelt Matthias Graf. Der Brauch des Nikolo-Besuchs sei in der Steiermark beliebter denn je, „wir sind immer gut gebucht“.
Doch bevor der Bischof von Myra jungen Steirern milde Gaben bringen darf, muss er noch die Schulbank drücken. Priesterseminarist André Straubinger öffnete vor wenigen Tagen für gut 20 interessierte Frauen und Männer die Tore zur Nikolausschule am Grazer Bischofplatz. Am Lehrplan standen Legenden aus dem Leben des Heiligen, der im 3. Jahrhundert in der heutigen Türkei lebte, Tipps zum passenden Kostüm sowie Übungen für den Auftritt, „So wird der Nikolausbesuch für die Kleinen zum angstfreien und freudigen Erlebnis“, sagt Graf. „Immerhin ist er ja Schutzpatron und Fürsprecher der Kinder und Jugendlichen!“
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