Freiwilligenwesen

Das Ehrenamt in NÖ gemeinsam feiern

Niederösterreich
01.12.2025 11:00

800.000 Niederösterreicher betätigen sich im Freiwilligenwesen. „Sie machen unser Land menschlicher, wärmer und stärker“, dankte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner jetzt in St. Pölten.

Der 5. Dezember ist der Tag des Ehrenamts. Aus diesem Anlass organisierte das Freiwilligencenter Niederösterreich eine Gesprächsrunde mit ehrenamtlich Tätigen. Im Mittelpunkt standen persönliche Erfahrungen, Motivation und die Wirksamkeit des freiwilligen Engagements. Moderiert wurde das Gespräch von Helga Steinacher, Leiterin der Akademie der Kulturregion NÖ.

Echte Begegnung, persönlicher Kontakt
„Für mich lebt die Freiwilligenarbeit von echter Begegnung – persönlicher Kontakt lässt sich durch keine Technologie ersetzen. Wenn wir selbst wirksam werden, können wir andere mitreißen. Mein Engagement hat gezeigt, wie wertvoll persönliche Weiterentwicklung in einer starken Gemeinschaft ist“, berichtete Patrizia Mantler-Stockinger, ehrenamtliche Kulturvermittlerin aus Hollabrunn.

Zugehörigkeit durch Freiwilligenamt
„Ehrenamt schafft Zugehörigkeit. Es holt Menschen aus der Anonymität und gibt ihnen Anschluss. Gerade junge Menschen finden in einer Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel – sei es in der Nachbarschaft oder im Verein - eine starke Motivation, sich zu engagieren“, meint Walter Pernikl aus Nussdorf an der Traisen.

Keine Anonymität
„In unseren Städten wird Nachbarschaft oft zur Anonymität - viele kennen nicht einmal mehr die Menschen nebenan. Gerade deshalb sind Vereine so wichtig: Sie schaffen Zugehörigkeit, und holen die Wertschätzung für echte Nachbarschaftshilfe zurück in unseren Alltag. Angesichts der zunehmenden Einsamkeit ist das bedeutender denn je“, so Andreas Leuthner, Verein Zeitpolster aus St. Pölten

Demokratiebewusstsein
„Uns ist es ein zentrales Anliegen, Kinder und Jugendliche zu selbstbewussten, verantwortungsvollen und demokratiebewussten Menschen zu erziehen – das gelingt vor allem durch gemeinsame Erlebnisse“, so Jakob Köstler, Pfadfinder St. Pölten.

Emotionale Einblicke
Besonders emotional waren die Einblicke in die Hospizarbeit: „Der Hospizdienst ist für mich keine Arbeit, sondern eine Herzensangelegenheit. Menschen die Angst zu nehmen, ihnen zuzuhören und einfach da zu sein, ist eine unglaubliche Bereicherung. Mein Engagement bereitet Lebensfreude – und motiviert andere, selbst aktiv zu werden“, erzählt Stefanie Gruber aus St. Pölten.

Auch Demut leben
„Ehrenamt lehrt Demut: Man darf an den Erfahrungen und Schicksalen der Menschen teilhaben, die man begleitet – das ist ein besonderes Privileg“, ergänzt Daniela Habenbüchel-Schabl in ihrer Funktion als Gebietsbäuerin aus Ravelsbach.

Herausfordernd, aber bereichernd
„Ehrenamt ist oft herausfordernd und arbeitsintensiv, aber gerade dadurch reflektiert man, welche Wirkung die eigene Arbeit hat. Wir genießen Erfolge, machen unser Engagement sichtbar – nur so können wir andere motivieren. Ehrenamt braucht Wertschätzung und positive Rückmeldung,“ berichtet Petra Schöberl, Leiterin des Katholischen Bildungswerks, über ihre Erfahrungen.

Dank von der Landeshauptfrau
Besonderer Gast war Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die mit den Ehrenamtlichen über Herausforderungen und Zukunftsperspektiven sprach und ihre Leistungen für die Gesellschaft würdigte. „Ehrenamt ist das Herz unserer Gesellschaft. Es sind die vielen Menschen, die täglich ein Stück ihrer Zeit schenken, die Wärme, Halt und Menschlichkeit in unser Miteinander tragen. Der Tag des Ehrenamtes erinnert uns daran, wie vielfältig und unverzichtbar freiwillige Arbeit ist. Sie macht unser Land menschlicher, wärmer und stärker. Dafür danke ich allen, die sich einbringen – heute und an jedem Tag“, dankte sie.

Entwicklung des Ehrenamtes
Wie geht es weiter? Besonders wichtig für die Gewinnung neuer Freiwilliger sind Sichtbarkeit, Wertschätzung und niedrigschwellige Zugänge. Vereine und Organisationen wirken darüber hinaus als soziale Netzwerke, verbinden Generationen und schaffen Räume, in denen man sich willkommen fühlt. „Ehrenamt lebt von emotionalen Momenten, die Herzklopfen und Staunen auslösen. Unsere Aufgabe ist es, diese Begeisterung nach außen zu tragen – und schon bei Kindern und Jugendlichen die zarten Pflänzchen des Engagements zu säen,“ zog Moderatorin Helga Steinacher abschließend Resümee.

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