Prozess in Innsbruck

Patient starb, da griff Pfleger schamlos zu

Tirol
27.11.2025 18:00

Als ein schwer kranker Patient starb, bediente sich ein soeben erst engagierter 48-jähriger rumänischer Pfleger in dessen Haushalt in Kufstein in Tirol. Für seine offensichtlichen Diebstähle lieferte er beim Prozess am Donnerstag eine skurrile Erklärung.

Goldschmuck, eine Goldmünze, eine Pistole, eine Motorradjacke und Bargeld – damit machte sich der angeklagte Pfleger (48) im April aus dem Staub in Richtung Heimatland Rumänien. Der Schaden überstieg 5000 Euro.

Der Mann war über eine Agentur zu einem Pflegepatienten nach Kufstein gekommen. Schon nach zwei Tagen endete die Betreuung, denn sein Schützling musste ins Krankenhaus und starb wenige Tage später.

Das Entgegenkommen der Familie ausgnützt
Netterweise ließ ihn die Familie danach ein paar Tage in der Wohnung, weil er nicht sofort wieder aufbrechen konnte. Das nützte der Rumäne schamlos aus und „bediente“ sich im Haushalt.

Sein Argument beim Prozess am Landesgericht war skurril: Er habe diese Gegenstände „als Pfand“ mitgenommen, denn die Familie habe ihm nach seinen Diensten 1000 Euro geschuldet.

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Erst einen Tag nach seiner Abreise haben wir die Diebstähle bemerkt.

Die Frau des Verstorbenen als Zeugin

Mutter und Tochter: Es gab keine „Schulden“
Diese „Schulden“ stellten Mutter und Tochter als Zeugen vehement in Abrede. „Ich habe angeboten, ihm das Geld zu zahlen, obwohl mir der Betrag deutlich zu hoch vorkam“, erklärte die Frau des Beraubten. Es sei hingegen so, dass der Pfleger Interesse etwa an der Lederjacke geäußert hätte, sie diese aber behalten wollte. Erst einen Tag nach dessen Abreise habe man die Diebstähle bemerkt.

Die Richterin verurteilte den 48-Jährigen, der der Verhandlung unentschuldigt ferngeblieben war, zu 960 Euro Geldstrafe. Nicht rechtskräftig. 

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