Völlige Überforderung beteuert eine steirische Familie am Mittwoch vor Strafrichter Hanspeter Draxler in Graz. Mehrere Schweine litten dadurch Höllen-Qualen.
„Ich hab mich vor lauter Tieren nicht mehr rausgesehen. Die kranken Schweine habe ich gar nicht gesehen, weil der Stall so überfüllt war“, gesteht ein 57-Jähriger vor Strafrichter Hanspeter Draxler. Der Landwirt muss sich mit seiner Ehefrau und dem gemeinsamen Sohn unter anderem wegen Tierquälerei verantworten. „Es waren über 1000 Schweine drin. Wie viele es wirklich waren, weiß ich nicht, ich war ja schon mit der Fütterung überfordert“, sagt er. Dass mehrere von ihnen krank waren beziehungsweise schwerste Verletzungen aufwiesen, fiel ihm ob der Masse nicht auf.
Benützungsbewilligung fehlte, Tiere wuchsen
Eigentlich hätte noch ein weiterer Stallbereich in Betrieb genommen werden sollen, doch dafür fehlte noch die Benützungsbewilligung. „Ich bin mir sicher gewesen, dass sie bald kommen wird, aber das war dann doch nicht der Fall“, sagt der Mann. So wurde es durch die heranwachsenden Tiere immer enger im Stall ...
Die kranken Schweine habe ich gar nicht gesehen, weil der Stall so überfüllt war.
Der angeklagte Landwirt
Über 1000 Tiere in viel zu kleinem Stall
„Es ist empörend und unverständlich, wie man ein Tier so quälen kann, auch ein Laie hätte das erkannt“, zitiert der Staatsanwalt ein Schriftstück eines Amtstierarztes im Zuge der Einvernahme des 32-jährigen Sohnes. Denn auch er soll zu viele Tiere in seinem Betrieb gehabt und zumindest ein krankes Schwein viel zu spät von seinen Qualen erlöst haben: „Das tut mir leid!“
Insgesamt soll die Familie neun Tiere selbst notgetötet und dann auf einem weiteren Betrieb – insgesamt bewirtschaften sie sechs – abgelagert haben. Der Polizei verschwiegen sie diese Umstände – daher auch der Vorwurf der Unterdrückung von Beweismitteln.
Die Frau möchte vor dem Strafrichter am liebsten gar nichts mehr sagen, sie schweigt, Herr Rat vertagt.
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