Die alljährliche Erntebilanz der steirischen Bauern ging anlässlich der Kostendiskussionen mit einem klarem Statement einher: „Wir sind nicht die Preistreiber!“ Wo sind die Gewinne?
Was heuer an Ernte eingefahren wurde, lag, speziell der zeitweisen Trockenheit und frühen Herbstfröste geschuldet, in manchen Bereichen eher im durchwachsenen Bereich – vor allem bei Mais und unserer steirischen Leitkultur Kürbis kam es teils zu erheblichen Einbußen und Ausfällen.
„Bei Kürbis gab es im Schnitt 600 Kilogramm Kerne pro Hektar, das ist eher im unteren Bereich“, sagt Kammerdirektor Werner Brugner. Die Weinernte wiederum dürfte nach weniger üppigen Jahren wieder ziemlich gut werden, dasselbe gilt für Äpfel. Die schmecken dank vieler Sonnenstunden hervorragend, wie Kammerchef Andreas Steinegger schwärmt.
Von 100-Euro-Lebensmitteleinkauf bleiben Produzent vier Euro
Saftige Äpfel sind ein Stichwort für die aktuell heiße Debatte um saftige Lebensmittelpreise. „Für erstklassige Qualität bekommt der Bauer selbst aber nur 50 Cent pro Kilo“, rechnet Steinegger vor. Dass das nicht zusammenpasst mit dem Preis im Geschäft (um die 2,39 Euro), stößt den kostengeplagten Bauern auf. Dasselbe beim Brot: Ein Kilo geht im Handel mit 3,40 Euro über die Budel, der Bauer kriegt davon 18 Cent! Vom Schnitzel im Lokal, das circa 18 Euro kostet,  gehen gerade einmal 53 Cent an den Produzenten. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Plakatives Beispiel: „Wenn man um 100 Euro Lebensmittel einkauft, bleiben gerade vier Euro bei dem, der sie produziert“, so Steinegger.
Vielleicht wäre es gut, wenn die Regale einmal alle leer wären. Damit uns wieder bewusst wird, wie wertvoll und gut unsere Produkte sind.

Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer fordert Wertschätzung für unsere Produkte.
Bild: Jauschowetz Christian
Wo aber, bei wem landet die Differenz? Das wollen auch die Landwirte wissen. „Der Agrarsektor ist der einzige, der voll transparent ist. Wir fordern klar, dass das auch alle anderen tun, die involviert sind. Legen wir alle die Karten auf den Tisch.“
Fairness wird verlangt
„Wir verlangen Fairness“, betonte auch Agrar-Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP). „Und die Wertschätzung, die unseren guten Produkten zusteht.“ Sie zeigt auch eine Diskrepanz auf: „Jeder steirische Haushalt wirft im Schnitt Lebensmittel im Wert von 800 Euro weg. Im Gegenzug ist uns alles zu teuer ...“
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