Der Güterverkehr auf der Schiene ist derzeit zwar generell unter Druck, die Zahlen der steirischen Landesbahnen überraschen aber doch: Hier ist die transportierte Menge innerhalb von sieben Jahren um 96 Prozent (!) eingebrochen. Jetzt wird ein Investor gesucht.
Sie stehen wohl symbolisch für die Gütersparte der steirischen Landesbahnen: 2018 und 2019 wurden zwei E-Lokomotiven angeschafft, danach aber kaum genutzt und auf einem Gleis in Albersdorf abgestellt. Es kam zu Vandalismusschäden. Nun sollen sie verkauft werden.
Wie viel sie einst gekostet haben, das beantwortet Verkehrslandesrätin Claudia Holzer (FPÖ) in einer Anfragebeantwortung an die Grünen nicht. Doch sie liefert andere Zahlen, die verblüffen: Innerhalb von sieben Jahren brach die transportierte Gütermenge (Brutto-Tonnen-Kilometer) um 96 Prozent ein! Besonders dramatisch war der Rückgang im wichtigen ÖBB-Netz.
Der Umsatz der Transport- und Logistik-Sparte hat sich mehr als halbiert, die Verluste haben sich verzehnfacht und lagen 2024 bei mehr als fünf Millionen Euro. Der Personalstand von circa 32 Vollzeitarbeitskräften blieb konstant.
Entscheidung bis Jahresende erwartet
„Wir müssen das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Es braucht jetzt volle Transparenz und einen konsequenten Plan“, fordert der grüne Abgeordnete Lambert Schönleitner gerade angesichts der Chancen durch die neue Koralmbahn. Im Landtag sprach Holzer jüngst von „Fehlern“, die in der Vergangenheit passiert seien. Seit 2023 wird an einer strategischen Neuausrichtung gearbeitet. Gesucht wird dafür ein Investor, bis Jahresende sollte eine Entscheidung fallen.
Wenn ein Landesbetrieb innerhalb weniger Jahre derart abstürzt, kann man nicht zur Tagesordnung übergehen.

Lambert Schönleitner (Grüne)
Bild: Jauschowetz Christian
Übrigens: Im Gegensatz zum Güter- läuft der Personenverkehr bei den Landesbahnen erfolgreich. Ein großes Plus verzeichnet vor allem die ausgebaute Weizer Bahn. Wie es mit der Gleichenberger Bahn weitergehen soll, wird am Mittwoch bekanntgegeben.
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