„Dimitri“ und „Amira“ sind nicht nur die einzigen beiden Kragenbären in Österreich, sondern auch ineinander verliebt. Dass sie im Weißen Zoo in Kernhof (NÖ) ihr gemeinsames Glück gefunden haben, grenzt an ein Wunder – es ist eine Geschichte von Krieg, dem Entdecken der Natur und einem Biss, der die beiden einander näher brachte ...
Es ist die wohl bärigste Liebesgeschichte des Jahres. Die Kragenbären „Amira“ und „Dimitri“, beide zwei Jahre alt, haben im Weißen Zoo in Kernhof im Bezirk Lilienfeld erkannt, dass sie füreinander bestimmt sind. Ein Happy End, nach dem es lange Zeit nicht ausgesehen hatte.
Kein Geld, kein Futter, keine Pfleger
Vor allem die Geschichte von „Amira“ bewegt. Sie lebte in einem Zoo in der Ukraine, der ohnehin schon nicht mit den Standards einer heimischen Einrichtung vergleichbar ist. Ihre noch kurze Lebenszeit verbrachte sie in einem Innenraum aus Beton. Mit Ausbruch des Kriegs war man nicht mehr in der Lage, sich entsprechend um die Tiere zu kümmern und den Betrieb fortzuführen. Das Geld und damit Futter ging zur Neige, Stromausfälle waren an der Tagesordnung, viele Tierpfleger waren geflüchtet.
Doch eine Einreise nach Österreich aus der russisch besetzten Zone war alles andere als einfach. Nur dank des persönlichen Einsatzes aus dem Landwirtschaftsministerium und von Tierschutz-Landesrätin Susanne Rosenkranz war eine Rettung des schwer traumatisierten Weibchens überhaupt möglich – und dennoch sollte es mehr als ein Jahr dauern, bis man den notwendigen Herkunftsnachweis in Händen hielt.
„Amira“ war völlig überrascht von der Natur.
Geschäftsführer Rainer Zöchling und Herbert Eder
Angekommen im Weißen Zoo konnte sie nach einer Quarantänezeit erstmals natürlichen Waldboden betreten, zum ersten Mal ein Bad nehmen, Grasboden beschnuppern oder Honig, Waldbeeren und Melonen verkosten. „Sie war völlig überrascht von der Natur“, berichten die beiden Geschäftsführer Rainer Zöchling und Herbert Eder. Schritt für Schritt geht es für sie in ein normales Bärenleben.
„Dimitri“ ist in Deutschland zur Welt gekommen, seine Vorfahren stammen aus Sibirien. Noch bevor sie gemeinsam in das Außengehege entlassen wurden, konnten sie sich durch Trennstäbe hinweg kennenlernen. Und es scheint Liebe auf den ersten Biss gewesen zu sein – „Dimitri“ hat „Amira“ nämlich trotz räumlicher Trennung ein kleines Stück vom Ohr abgebissen. Doch das Weibchen dürfte nicht nachtragend sein, ganz im Gegenteil: Die beiden tollen frisch verliebt herum. „Wenn die ,Verlobung‘ hält, dürfen wir uns in einigen Jahren erstmals auf Kragenbärennachwuchs freuen“, verrät Zöchling, der sie persönlich betreut.
Tiger, Leoparden, Kragenbären
Das Kragenbär-Paar ist umso besonderer, weil diese Art höchst bedroht ist und die beiden Exemplare die einzigen in Österreich sind. Im Weißen Zoo sind sie nun neben den weißen Tigern und den Schneeleoparden die großen Stars.
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