Wegen eines vermeintlichen Unfalls ihres Sohns samt drohender Haftstrafe fuhr eine Pensionistin aus dem Waldviertel mit 12.200 Euro nach Wien und übergab das Geld einem falschen Staatsanwalt.
„Ihr Sohn hat einen Unfall verursacht, bei dem ein Mensch ums Leben kam. Wird er nicht freigekauft, droht ihm, in ein ganz schreckliches Gefängnis zu kommen.“ Vor diesem Telefontrick warnt die Polizei zwar schon seit vielen Monaten, doch eine 77-Jährige aus dem Bezirk Krems glaubte dem Unbekannten die Horror-Geschichte. Dieser hatte mit einer spanischen Nummer angerufen und sich in perfektem Deutsch als Staatsanwalt ausgegeben.
Sofort zur Bank
Die Pensionistin zögerte nach dem Gespräch keine Sekunde, fuhr zur Bank, hob 12.200 Euro ab und steckte diese in einen kleinen Sack. Wie mit dem Mann am Telefon vereinbart, machte sie sich damit Richtung Wien auf, um in der Löwengasse das Geld zu übergeben. Dort hatte tatsächlich ein seriös wirkender Anzugträger auf sie gewartet. Er gab sich erneut als Staatsanwalt aus, nahm den Beutel aber ansonsten wortkarg entgegen und machte sich damit aus dem Staub.
Ein Anruf brachte Klarheit
Erst am Weg zurück ins Waldviertel rief die 77-Jährige ihren vermeintlich in großen Schwierigkeiten steckenden Sohn an. Als sich dieser jedoch völlig unversehrt meldete, durchschaute sie, Opfer gnadenloser Betrüger geworden zu sein. Die Frau erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei.
Die Ermittlungen laufen nun auf Hochtouren und richten sich gleich gegen mehrere Täter. „Solche Kriminellen arbeiten normalerweise in Gruppen und überwachen die Stelle der Geldübergabe genau. Bei der kleinsten Unsicherheit wird sofort abgebrochen“, berichtet ein Polizist.

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