Neues Buch

Riegersburg: „Stärkste Festung“ im Wandel der Zeit

Steiermark
25.09.2025 06:00

Walter M. Iber, Historiker an der Uni Graz, verfasste ein neues Buch über die imposante Riegersburg, das die vielfältigen Funktionen der historischen Wehranlage im Laufe der Jahrhunderte beleuchtet. Besondere im Fokus stehen Episoden über die legendäre Gallerin und das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung.

Es war ein gewisser Rüdiger, der die während der Türkenkriege als „stärkste Feste der Christenheit“ bezeichnete Riegersburg erbaute. Wer der gute Mann war, ist im Nebel der Geschichte verschwunden, jedenfalls trägt die Festung stolz seinen Namen: Von der „Rukkerespurch“ bzw. der „Rotkerspurch“ – also der Burg des Rüdiger – sprechen die ersten Urkunden, die in den Jahren 1128 und 1138 ausgestellt wurden.

 Errichtet wurde die damals noch relativ kleine Wehranlage – wohl ein Turm mit einem umgebenden Graben – mit dem wohlwollenden Sanctus der steirischen Markgrafen, der Traungauer. „Sie forcierten die Errichtung von Herrschaftszentren, von denen aus Rodung und Besiedlung kontrolliert und geleitet wurden. Eine dieser Herrschaftszentren war Riegersburg“, berichtet Walter M. Iber. Der Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Graz verfasste auf Einladung der Familie Liechtenstein ein neues Buch über das imposante Wahrzeichen im oststeirischen Hügelland.

Die imposante Festungsanlage im Bild von Süden. Bilder wie dieses finden sich im Buch „Die ...
Die imposante Festungsanlage im Bild von Süden. Bilder wie dieses finden sich im Buch „Die Riegersburg“ von Walter M. Iber (Verlag Leykam, 24,90 Euro).(Bild: Christina Han)

Das im Leykam-Verlag erschienene Werk „Die Riegersburg. Eine Festung im Wandel der Zeit“ versteht sich als moderner, spannend und kompakt geschriebener Burgführer, „ein historisches Update sozusagen“, sagt Iber zur „Krone“.

Vom Militär-Bollwerk zum Tourismusmagneten
Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen Bedeutungen der Höhenburg im Laufe der Jahrhunderte: Vom Herrschaftszentrum im Mittelalter entwickelte sich die Riegersburg im 17. Jahrhundert zum Bollwerk gegen die Osmanen, verlor später jedoch ihre militärische Bedeutung.

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Im Jahr 1910 zählte man 5000 Burg-Besucher jährlich, die Zahl stieg nach dem Zweiten Weltkrieg bereits auf 30.000 pro Jahr. Heute pilgern 130.000 Menschen zur Riegersburg. 

Historiker Walter Iber über passende und unpassende Vergleiche mit der Vergangenheit.

Walter M. Iber

„Ab dem 19. Jahrhundert rückte ihr kultureller Wert in den Vordergrund, die Festung wurde allmählich für den Tourismus interessant. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sie sich sukzessive zum allseits bekannten Besuchermagneten mit vielfältigem Kultur- und Freizeitangebot“, berichtet der Historiker, der selbst am Fuße der Riegersburg aufwuchs.

So stand sie einst da – und zwar in ihrer vollen Pracht: hier die Riegersburg auf einem ...
So stand sie einst da – und zwar in ihrer vollen Pracht: hier die Riegersburg auf einem Kupferstich des Georg Matthäus Vischer aus dem Jahr 1681.(Bild: Archiv der Herrschaft Riegersburg)

Besondere Themen im Buch: Episoden über die legendäre Gallerin, ihr Streit mit dem Hauptpfarrer, das dunkle Kapitel der Hexenverfolgung mit dem Feldbacher Hexenprozess und die Landesausstellung 1987.

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