Niemals die Rechnung ohne den Wirt machen sollte man bei der Teuerung: Gastro-Spreche Dietmar Schöner im „Krone“-Gespräch
Wer uns Preistreiber nennt, übersieht die Realität! Wir handeln in einem Markt, in dem 90 Prozent der Betriebe Mehrkosten nur teilweise weitergeben können. Das ist kein Gewinnmanöver, das ist ein Überlebenskampf“, wehr sich Dietmar Schöner, Gastronomie-Spartenobmann in der Wirtschaftskammer NÖ, gegen den immer wieder erhobenen Vorwurf, die Gastro-Branche sei einer der größten Inflationstreiber.
„Rindfleisch kostet im Einkauf 55 % mehr“
Er verweist auf massiv gestiegene Kosten für Energie, Lebensmittel, Mieten und Löhne, die eine Preisanpassung zwingend erforderlich machen, um kostendeckend arbeiten zu können. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um 5,2 Prozent, Fleisch um 6,2, Milch, Käse und Eier um 7,5 Prozent, Kaffee sogar um 23,8 Prozent. Der Preis für Rindfleisch kletterte um sagenhafte 55 Prozent in die Höhe. Auch die Personalkosten haben sich in den letzten fünf Jahren um rund 30 Prozent erhöht.
Der Branchenvertreter betont zudem, dass sie unter dem wirtschaftlichen Druck zunehmend Betriebsaufgaben und Insolvenzen verzeichnet, Investitionen kaum möglich sind und die Deckungsbeiträge schrumpfen. „Die Gastronomie ist ein wirtschaftlicher Stimmungsmesser.
Insolvenzen nehmen zu
Eine gewisse Zurückhaltung bei den Gästen ist messbar, real und betrifft die gesamte Branche. Gleichzeitig bleibt das Bedürfnis nach Erholung und gastronomischen Erlebnissen stark ausgeprägt“, erklärt Schöner und betont: „Würde die Branche tatsächlich die Preise übermäßig erhöhen, gäbe es wohl kein Wirtshaussterben, und wir wären nicht so prominent in der Insolvenzstatistik vertreten.“
Die Rechnung wird höher, aber auch zulasten der Wirte, meint Schöner (o.).
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