Für Tausende Kinder im Westen und Süden Österreichs beginnt Montag der viel zitierte „Ernst des Lebens“. Ob der Schulstart gelingt, hängt von vielen Faktoren ab. „Krone“-Schulratgeber Manfred Jordan über die Rolle der Eltern.
Der Beginn der Schulzeit markiert einen wichtigen Meilenstein im Leben eines Kindes. Aus dem Kindergartenkind wird ein Schulkind – eine Veränderung, die mit Vorfreude, aber auch mit Unsicherheiten verbunden ist. Zuwendung, gute Vorbereitung und eine positive Grundhaltung sind wichtig für einen gelingenden Start ins Schulleben. Eltern können entscheidend dazu beitragen, dass der erste Schultag nicht als Beginn des „Ernstes des Lebens“, sondern als Schritt in eine spannende neue Welt erlebt wird.
Einstellung der Eltern überträgt sich aufs Kind
Bereits die Vorbereitung kann Freude bereiten. Dürfen Kinder beispielsweise Schultasche und Hefte gemeinsam mit den Eltern auswählen, fühlen sie sich ernst genommen und identifizieren sich stärker mit ihrer neuen Rolle. Beliebte Figuren oder Tiere auf den Materialien können emotionale Unterstützung bieten.
Eltern prägen das Bild, das Kinder von Schule entwickeln, mit. Wer positiv über Lehrpersonen spricht und Schule als Erlebnisort der Entfaltung darstellt, erleichtert den Übergang. Denn sie eröffnet ja neue Welten: das Entziffern von Buchstaben, das Rechnen mit Zahlen, das Schreiben und Lesen, Ausflüge und die Begegnung mit neuen Freunden. Wenn Eltern von diesen Inhalten erzählen und vielleicht eigene positive Erlebnisse schildern, wird die Neugier geweckt und die Vorfreude gestärkt. Drohungen hingegen – etwa „Nun beginnt der Ernst des Lebens“ – sind kontraproduktiv und schüren Ängste.
Viele Kinder fühlen sich wohler, wenn sie mit vertrauten Spielkameraden in eine Klasse kommen. Schon bei der Anmeldung kann es daher sinnvoll sein, den Wunsch zu äußern, das Kind – wenn möglich – gemeinsam mit Freunden aus dem Kindergarten einzuschulen.
Ein entspannter Schultag beginnt am Abend davor
Wichtig für „Taferlklassler“ ist auch ein sicherer Schulweg. Mehrfaches gemeinsames Abgehen der Strecke schafft Routine. Kinder lernen so, Gefahrenstellen zu erkennen und gewinnen Selbstvertrauen.
Übrigens: ein entspannter Schultagmorgen beginnt schon am Abend vorher, wenn die Schultasche gepackt ist. Für den Schulalltag zuhause ist ein fester Arbeitsplatz – ruhig und frei von Ablenkungen – wichtig. Er erleichtert das Erledigen von Hausaufgaben. Sinnvoll ist es, diese zeitnah nach der Schule oder nach einer kurzen Pause zu beginnen. Bitte nicht vergessen: Der Ausgleich nach der Schule spielt eine zentrale Rolle: Bewegung an der frischen Luft sorgt für Balance, sei es beim Spielen oder Sport. Auch ruhige Aktivitäten wie Lesen, Malen oder Musik hören geben dem Kopf die nötige Erholung.
Fragen an „Krone“-Schulratgeber Manfred Jordan gerne per Mail an: schulratgeber-tirol@kronenzeitung.at
Der Schulstart ist ein Grund zum Feiern
Freude am Lernen entsteht durch Neugierde, Interesse und Motivation. Begleitendes, vertrauensvolles Elterninteresse an täglichen Schulerfahrungen ihrer Kinder spielt dabei eine fördernde Rolle. Vor allem dann, wenn Kinder auch kleine Fortschritte wahrnehmen, erzählen und stolz darauf sein dürfen. Und wie wär’s mit einer kleinen Feier als Zeichen, dass der Schulstart ein Grund zur Freude ist? Ein kleines Fest im Familienkreis macht den Neubeginn spürbar und schafft positive Erinnerungen.
Fazit: Viel Lob, gute Gespräche, Geduld und feste Rituale schaffen Sicherheit und Motivation. So wird der Schulstart zu einer positiven Erfahrung für die ganze Familie.
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