Zusteller vor Vorhang

Wer bei Nacht und Nebel Ihre „Krone“ bringt

Tirol
04.09.2025 14:30

Zum heutigen Tag der Zeitungszusteller stellen wir Ihnen eine Tirolerin vor, die am Wochenende um 1 Uhr aufsteht, damit ein ganzes Dorf rechtzeitig zum Frühstück mit der Zeitung versorgt ist. Für sie ist die Tätigkeit keine Arbeit, sondern „ein richtiges Hobby“.

Wenn es im Ort still wird, in kaum einem Fenster ein Licht brennt und die meisten Bewohner tief und fest schlafen, dann beginnt für Manuela Schweiger die Arbeit. Die 56-jährige Hochfilzenerin versorgt Reith bei Kitzbühel seit vier Jahren mit der Zeitung – auch mit der „Krone“. Unterwegs ist sie meistens am Wochenende, unter der Woche geht sie einem anderen Beruf nach.

In einer Schicht liefert sie in etwas mehr als zwei Stunden 200 bis 250 Zeitungen. „Das kommt immer darauf an, wie viele Gäste gerade da sind“, sagt sie. „Wir haben viele Zweitwohnsitz-Besitzer. Wenn sie hier sind, dauert es auch mal länger.“

900 Zusteller der Tirol Logistik sind täglich im Einsatz, um die Zeitungen zu liefern.
900 Zusteller der Tirol Logistik sind täglich im Einsatz, um die Zeitungen zu liefern.(Bild: Tirol Logistik)

Dachsbaby als Highlight, Glatteis ist der Feind 
Dass sich Manuelas Tour dadurch immer wieder leicht verändert, ist für sie kein Problem. An die Dunkelheit musste sie sich hingegen erst gewöhnen. „Bei Nacht schaut die Welt ganz anders aus.“ Doch mittlerweile hat sie das Arbeiten zu dieser Zeit zu schätzen gelernt. „Ich finde es faszinierend! Der Himmel schaut jedes Mal anders aus und man sieht so viele Tiere.“ Füchse, Rehe, jede Menge Katzen – „aber ganz besonders war eine Dachsmama mit einem Jungen“, strahlt Manuela, „mitten im Ort auf der Straße – so nett! Das sieht man normalerweise nie.“

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Für mich ist das keine Arbeit, sondern ein Hobby.

Manuela Schweiger

Zu den weniger schönen Begegnungen mit Tieren gehören jene mit Hunden. „Wenn die Bauern sie in der Nacht draußen lassen, ist das nicht immer lustig.“ Und auch das Wetter ist nicht immer auf Manuelas Seite. Im Winter ist sie lange vor dem Räumdienst unterwegs. „Dann fährt man halt im Schnee“, zuckt sie die Schultern. Schneeketten legt sie in fünf Minuten an.

Die Zustellung der „Krone“ und anderer Zeitungen verantwortet in Nordtirol die Firma Tirol Logistik. Täglich werden 30.000 Ausgaben der „Tiroler Krone“ an die Haushalte geliefert – und das 360 Tage im Jahr.

Dabei kann es laut dem Unternehmen trotz sorgfältiger Planung zu Verzögerungen kommen, etwa durch die Witterung, kurzfristige Personalengpässe speziell in der Urlaubszeit oder durch Verkehrsbehinderungen wegen Baustellen oder Unfällen.

Neue Zusteller auf Werksvertragsbasis sind stets willkommen. Melden kann man sich unter der Telefonnummer 0512/53544000 oder per E-Mail an service@tirol-logistik.com

„95 Prozent der Leute haben Verständnis“
Eher zum Problem wird Glatteis: „Da musste ich zweimal wirklich aufhören. 95 Prozent der Leute verstehen das auch“, sagt Manuela. Und berichtet von einer Frau, die an einem verschneiten Tag einmal am Fenster auf sie gewartet hat. „Sie hat sich Sorgen um mich gemacht, weil ich spät dran war.“

Hin und wieder wartet vor der Haustüre auch eine Tafel Schokolade auf die Zustellerin. Solche Momente tun gut, findet Manuela. „Die Leute wissen, wer kommt, und honorieren es, wenn die Zustellung passt“, lächelt sie. Auch wenn die Tätigkeit in der Nacht durchaus anstrengend sei: „Für mich ist das keine Arbeit, sondern ein Hobby.“

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