„Wir schaffen das!“: der umstrittenste Sager der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Was Václav Klaus, ehemaliger tschechischer Staatspräsident, davon hält und wie er Donald Trump beurteilt, verrät er im Interview.
Auf Einladung von Landeshauptmann Mario Kunasek besuchte am Montag eine Polit-Legende die Steiermark: Václav Klaus, ehemaliger Staatspräsident der Tschechischen Republik und noch heute gefragter, aber umstrittener Redner und Buchautor. Mit dem freiheitlichen Landeschef verbindet den 84-Jährigen vieles, vor allem die Skepsis gegenüber der EU und dem Asylwesen.
Obwohl: „Skepsis“ ist zu wenig, Klaus bezeichnet sich im Gespräch mit der „Kronen Zeitung“ und dem ORF Steiermark als „Hauptgegner der Europäischen Union“: „Man müsste alles ändern! Die EU ist wie ein ausgeblasenes Ei, nur mit Schale und ohne Inhalt. Leer. Ich halte die Wirtschaftspolitik der EU für falsch, denn das ist keine freie Marktwirtschaft.“
Auch mit der Brüsseler Asylpolitik kann der tschechische Ex-Politiker nichts anfangen. In Bezug auf Angela Merkels umstrittenen Sager „Wir schaffen das!“ meint Václav Klaus, man habe es „bestimmt nicht“ geschafft: „Ich habe bereits im Herbst 2015 ein Buch über diese Völkerwanderung geschrieben, das in acht Sprachen übersetzt wurde. An meiner Kritik von damals hat sich nichts geändert. Ich halte nichts von der multikulturellen Ideologie, die einzelnen Staaten müssen monokulturell bleiben.“
Unterstützung für Trump
Die Kritik an der europäischen Wirtschafts- und Flüchtlingspolitik teilt Klaus mit US-Präsident Donald Trump, den er (mit Einschränkungen) grundsätzlich unterstützt: „Er war eine Hoffnung und er hat auch ein Zeitfenster geöffnet. Was Joe Biden und Kamala Harris machen würden, wäre eine Tragödie.“ Als Volkswirt kann er mit Trumps Zöllen jedoch nichts anfangen.
Seit Jahren gilt der Wirtschaftswissenschafter als enger Freund Österreichs, der sich als einer der wenigen gegen die EU-Sanktionen stemmte. „In der Steiermark bin ich leider nicht so oft wie in anderen Teilen Österreichs, das hat mit der Entfernung zu tun. Aber wir haben durch Zufall Sankt Nikolai im Sölktal entdeckt und es liebgewonnen!“
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