Ina Müller gehört zu den geradlinigsten und frechsten Moderatorinnen im deutschen TV. Zu ihrem 60. Geburtstag gibt ARD in der Doku „Ina Müller – laut und leise“ Einblicke in ihr Leben – und filter dabei auch die weniger bekannten leisen Töne von ihr heraus.
In Zeiten der ständigen medialen Umbrüche ist eine Dauersendung im linearen Fernsehen alles andere als selbstverständlich. „Inas Nacht“ begeistert seit 2007 ein unverrückbares Millionenpublikum und hat nichts von seiner Faszination verloren. Das liegt vor allem an Gastgeberin Ina Müller, die in der kleinen Hamburger Kneipe „Zum Schellfischposten“ prominente Gäste aus Sport, Kultur und Politik lädt und „frei Schnauze“ mit ihren Gästen parliert. Zu ihrem 60. Geburtstag strahlt ARD heute die Dokumentation „Ina Müller – laut und leise“ aus und begibt sich detaillierter auf die Spuren ihrer einzigartigen Karriere.
„Interessiert, unangepasst, vorbereitet und laut“ charakterisiert sie etwa Schauspielerin Iris Berben. Die Toten Hosen-Sänger Campino liebt ihre unorthodoxe Interviewführung, die manchmal an die Grenzen geht. So fragt sie etwa den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder über seine Fähigkeiten im Bett aus, was Ex-Skiprofi Felix Neureuther völlig aus dem Konzept bringt: „Ich habe noch nie gesehen, dass jemand so mit einem Ministerpräsidenten redet.“ Ein kräftiger Schuss Frechheit gepaart mit einer offen zur Schau gestellten Nonchalance und echter Neugierde am Gegenüber heben Müllers Interviewstil von der Konkurrenz ab. Regisseurin Susanne Gliffe wagt sich in der knapp einstündige Dokumentation aber auch auf privates Terrain vor. So werden Müllers gute Freundin Imke Wein und Ex-Partner Johannes Oerding befragt, die Hauptdarstellerin erzählt von ihrem früheren Leben als Apothekerin auf Sylt und wieso die raue Nordsee mit ihren peitschenden Winden ein wesentlicher Teil ihres ganzen Charakters sei.
Frei nach dem Motto „immer einen kleinen Schritt weiter gehen als es die anderen Sendungen machen“, probierte sich die 60-Jährige in verschiedenen Sendungskonzepten aus und blieb dabei immer sie selbst – was auch vom Publikum honoriert wurde. Zudem reüssiert sie als leidenschaftliche Musikerin und hatte bekannte Acts wie Dua Lipa oder Bilderbuch als „Inas Nacht“-Gäste ausgewählt, bevor sie allgemein bekannt wurden.
Die Leidenschaft für ihren Beruf fordert aber auch Opfer. „Ich habe kein Kind, keinen Hund, kein Haus und keinen Mann – der Beruf ist schon mein Leben.“ So fängt die Doku auch die leisten Momente in Müllers Leben gut ein.
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