Mit 66 im F1-Einsatz

Echte Leidenschaft: 50 Jahre hinter der Leitplanke

Steiermark
27.06.2025 09:00

Horst Haingartner wirft sich seit einem halben Jahrhundert für die Rennen in Spielberg ins Zeug. Der Veteran erinnert sich an alte Zeiten zurück, die nicht immer nur Gutes hatten.

Eine unglaubliche Portion Leidenschaft, Teamfähigkeit und den Willen anzupacken – das sind die Tugenden, die ein Streckenposten mitbringen muss. Dieser Rat kommt von einem, der es wissen muss. Seit 50 Jahren steht Horst Haingartner in Spielberg hinter der Leitplanke, hat sich einst eines der chaotischsten Rennen der Geschichte für sein Debüt ausgesucht.

„Mark Donohue hatte damals einen schweren Unfall, bei dem ein Streckenposten verstorben ist und er selbst Dienstag nach dem Rennen im LKH Graz“, erinnert sich der heute 76-Jährige an die dramatischen Stunden von damals zurück.

„Das war ein Blindflug“
„Gewonnen hat Vittorio Brambilla, der nach der Zieldurchfahrt die Hände hochgerissen hat und direkt in die Boxenmauer geknallt ist. Es gab damals noch keine Race Control, wir hatten ein Postenhüttl, wo in einem Betonrohr ein Telefon war. In der Zentrale waren sie darauf angewiesen, was wir von draußen durchgegeben haben. Das war für alle ein Blindflug.“

Haingartner (r.) mit Siegfried Kaltenegger (l.) vor dem Trophäenschrank der Ö-Ring-Staffel
Haingartner (r.) mit Siegfried Kaltenegger (l.) vor dem Trophäenschrank der Ö-Ring-Staffel(Bild: Michael Höller)

Mit dem Glanz und Glamour, den die Formel 1 heutzutage ausstrahlen will, hatte der Motorsport der Siebzigerjahre nichts zu tun. „Wenn wir damals nach unserem Einsatz durch die Boxengasse spaziert sind, haben wir uns Autogramme geholt.“

Ein Schnitzel mit Niki Lauda
„Da ist ein Strietzel Stuck auf der Boxenmauer gesessen und hat sich die Zehennägel manikürt. Arturo Merzario mit seinem markanten Hut hat immer entspannt eine Zigarre geraucht. Am Sonntagabend sind dann alle am Puch-Turm oben gesessen und Niki Lauda hat nebenan ein Wienerschnitzel gegessen“, erinnert sich Horst an die alten Zeiten zurück.

Die Leidenschaft hat er bis heute nicht verloren, mittlerweile ist er im Vorstand der Ö-Ring-Staffel, die an diesem Wochenende 230 Streckenposten für das Spektakel der Formel 1 stellt. Nur 1981 hat er den Sieg von Jacques Laffite verpasst. „Damals habe ich geheiratet. Das war dann doch wichtiger“, so Horst, der heuer in Kurve eins steht.

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