Der steirische Umweltpionier Komptech baut aus: Für mehr als 20 Millionen Euro wurde in Frohnleiten ein neuer Stammsitz errichtet und auch die hauseigene Lehrlingsakademie modernisiert. Dazu wurde ein Millionenauftrag in Südkorea realisiert.
Der heimischen Wirtschaft bläst weiter in ziemlich eisiger Wind entgegen. Erfolgsmeldungen sind dementsprechend rar gesät. Am Dienstag war es aber wieder einmal so weit: Umweltspezialist Komptech hat in Frohnleiten sein neues Headquarter eröffnet. Für mehr als 20 Millionen Euro will man nun im Norden von Graz ein neues Kapitel in der 1992 gegründete Geschichte des Unternehmens aufschlagen – Modernisierung der hauseigenen Akademie zur Lehrlingsausbildung inklusive.
Komptech ist ein weltweit führendes Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Maschinen und Anlagen für mechanisches und biologisches Abfallrecycling spezialisiert hat. Laut Geschäftsführer Christoph Feyerer hat die Millioneninvestition „Leuchtturmcharakter“. „Für uns stand von Beginn an fest: Ein Großprojekt wie dieses ist nur dann zukunftsfähig, wenn es ökologisch durchdacht ist – vom Fundament bis zur Energieversorgung. Industrie hat eine Verantwortung, der wir uns bewusst stellen. Bei jeder Planungsentscheidung haben wir geprüft, ob es eine umweltfreundlichere Lösung gibt – und schließlich diese auch eingesetzt.“
Insgesamt wurden in Frohnleiten 85 Prozent der CO2-Emissionen, die im Lebenszyklus des Gebäudes anfallen würden, durch bauliche und technische Maßnahmen reduziert oder überhaupt vermieden. Die Energie kommt etwa aus der Fernwärme der benachbarten Mayr-Melnhof-Fabrik und Luftwärmepumpen – ergänzt durch eine leistungsstarke Photovoltaikanlage mit 140 kWp.
Natürlich hat auch Komptech (beschäftigt insgesamt rund 700 Mitarbeiter in Österreich, Deutschland und Slowenien) mit der wirtschaftlichen Großwetterlage zu kämpfen. „Wir erleben volatile Märkte, steigende Kosten und regulatorischen Druck – gerade auch im internationalen Projektgeschäft“, ist Feyerer ehrlich. Umso wichtiger ein Projekt, das nun in Südkorea umgesetzt wurde. In der Nähe von Seoul werden nicht für das Recycling geeignete Abfälle so aufbereitet, dass ein Ersatzbrennstoff entsteht. Dieses Material ersetzt fossile Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas und wird in speziellen Anlagen zur Energiegewinnung eingesetzt.
Das Projekt ist Teil eines umfassenden Strukturwandels im südkoreanischen Abfallmanagement. In den kommenden Jahren soll die Anzahl der Deponien drastisch reduziert werden. „Südkorea steht am Beginn einer neuen Phase in der Abfallwirtschaft – mit klaren politischen Zielen und wachsendem technologischen Bedarf“, stellt Vertriebsdirektor Ewald Konrad klar.
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