„Dorf im Dorf“

SOS-Kinderdorf in Osttirol feiert 70. Geburtstag

Tirol
13.06.2025 11:00

Das zweitälteste SOS-Kinderdorf Österreichs in Osttirol feiert heuer ein besonderes Jubiläum. Seit der Eröffnung hat sich viel getan. Maßgeschneiderte Angebote für Bewohner.

Der 23. Oktober 1955 wird für viele Osttiroler und vor allem Kinder wohl von großer Bedeutung sein: An diesem Tag wurde das erste SOS-Kinderdorf-Haus in Nußdorf-Debant eingeweiht. Seitdem hat sich einiges getan: Das Areal wurde kontinuierlich erweitert, neue Häuser gebaut oder eine Jugendwohngruppe in unmittelbarer Nähe gegründet.

Den wohl größten Umbruch gab es im Jahr 2010, als man eine österreichweit einzigartige Dorferneuerung in Angriff nahm. Das Konzept: „Ein Dorf im Dorf“, wie Leiter Guido Fuß erklärt, mit einem integrativen Modell: „Wir hatten dann eine Nachbarschaft, die wir früher nicht hatten.“

(Bild: SOS Archiv/Dina Mariner)
(Bild: SOS Archiv/Dina Mariner)

Maßgeschneiderte Angebote für 60 Kinder
Mittlerweile werden zwischen 50 und 60 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 19 Jahren betreut. Das große Ziel bei jedem Einzelnen: Kinder zu ihren Herkunftsfamilien zurückbringen. „Manchmal geht es gut, manchmal ist es sehr schwer. Wir begleiten die Jugendlichen jedoch bis sie sich in der Ausbildung befinden. Maximal jedoch bis zum 21. Lebensjahr.“ Bis dahin gibt es maßgeschneiderte Angebote in Sachen Betreuung oder Wohnsituation. Für ein vierjähriges Kind wurde etwa eine Wohnung eingerichtet, da es aufgrund einer Krankheit nicht in einer gewöhnlichen Gruppe betreut werden kann.

(Bild: SOS-Kinderdorf)
(Bild: Martin Oberbichler)

Für die Kinder ist es jedoch wichtig, Routinen und Rituale zu integrieren, wie Sozialpädagogin Barbara Steinlechner erklärt: „Wir bringen feste Essens- und Schlafenszeiten hinein. Auch der Umgang zu anderen Kindern und Erwachsenen wird gelernt.“

Mobile Familienarbeit hilft mit, großes Fest
Dass der Bedarf an Betreuung in den vergangenen Jahren gestiegen ist, zeigt nicht nur die Zahl der Mitarbeiter in Nußdorf-Debant. Von zwölf vor rund 30 Jahren liegt man nun bei knapp 90. Das spürt auch Egon Wibmer, Leiter der Mobilen Familienarbeit in Osttirol: „Seit 2005 helfen wir belasteten Familien, Krisen zu bewältigen. Der Bedarf wurde zuletzt größer.“

Betreuen rund 60 Kinder und Jugendlichen in Osttirol: Egon Wibmer, Barbara Steinlechner und ...
Betreuen rund 60 Kinder und Jugendlichen in Osttirol: Egon Wibmer, Barbara Steinlechner und Leiter Guido Fuß (v.l.)(Bild: Martin Oberbichler)

Wie es sich für einen runden Geburtstag gehört, wird am heutigen Freitag groß gefeiert. Ein Fest für Groß, vor allem aber für Klein steht am Programm.

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