In Tirol ist die Zahl der Menschen ohne Arbeitsvertrag im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Eine Auswirkung der Rezession, wie der stellvertretende Tiroler AMS-Geschäftsführer erklärt. Frauen und Menschen mit niedrigem Schulabschluss sind besonders betroffen.
Die Rezession hinterlässt auch in Tirol ihre Spuren. Vor allem an der Zahl der Langzeitarbeitslosen sei diese gut absehbar, wie es seitens des Arbeitsmarktservice (AMS) heißt. „Eine Trendwende ist angesichts der aktuellen Datenlage noch nicht in Sicht“, sagt Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer AMS Tirol. So waren mit Ende Mai 18.358 Personen in Tirol arbeitslos vermerkt. Damit hat Tirol die zweitniedrigste Arbeitslosenquote. Sieben von zehn Arbeitslosen sind dabei seit weniger als drei Monaten als arbeitslos vermerkt.
5,4 Prozent lautet die Arbeitslosenquote der Frauen Ende Mai und liegt dabei deutlich über jener der Männer, die bei 4,7 % liegt.
Gesundheits- und Sozialwesen an erster Stelle
Die Arbeitslosigkeit ist dabei mit wenigen Ausnahmen in fast allen Branchen höher als im Vorjahr. Besonders deutlich stieg sie etwa im Handel mit einem Plus von 12,4 Prozent an. Doch auch in der Beherbergung und Gastronomie wurde ein Plus von fünf Prozent verzeichnet.
Die unsichere Situation im Welthandel wirkt sich auf den Tiroler Arbeitsmarkt spürbar aus.
Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer AMS Tirol
Mit einem Plus von 22,1 Prozent liegt das Gesundheits- und Sozialwesen am ersten Platz. „Die unsichere Situation im Welthandel wirkt sich auf den Tiroler Arbeitsmarkt spürbar aus. Die Unternehmen, insbesondere in der Warenherstellung, halten sich mit Neueinstellungen zurück. Die Arbeitslosigkeit steigt weiter an“, führt Schranz dazu aus.
Hohe Bildung schützt vor Arbeitslosigkeit
So liegt die Anzahl der beim AMS Tirol zur Besetzung gemeldeten offenen Stellen spürbar unter dem Vorjahresniveau. Aktuell sind Frauen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Besonders betroffen sind außerdem jene mit niedrigem Schulabschluss, so hatten Ende Mai 40,3 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen maximal einen Pflichtschulabschluss. Sie besitzen weder einen Lehrabschluss noch eine höhere Schulbildung. Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit ist um fast 19 Prozent gestiegen.
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