Betrieb übernommen

„Habe mich für Leben als Milchbäuerin entschieden“

Niederösterreich
01.06.2025 09:15

Milchbäuerin mit Leib und Seele: Sophia Stiegler hat mit 26 Jahren den elterlichen Betrieb in Gansbach im Bezirk Melk übernommen und kümmert sich nun um Dutzende Kühe.

Während für viele in ihrem Alter die Work-Life-Balance wichtig ist und über eine Vier-Tage-Arbeitswoche debattiert wird, hat sich Sophia Stiegler gänzlich anders entschieden. Sie ist mit 26 Jahren in die Fußstapfen ihres Vaters Josef getreten und hat nach dessen Pensionierung den Familienbetrieb in Gansbach im Bezirk Melk übernommen. Ein Vollzeitjob, sieben Tage die Woche. „Ich wollte aber immer Bäuerin werden, das hab ich damals schon in Freundschaftsbücher geschrieben“, erinnert sich die 26-Jährige.

An Urlaub ist nicht zu denken
Unterstützt von Freund Vinzenz Ziehbauer sowie von den immer noch fleißigen Mama und Papa kümmert sich Stiegler nun um aktuell 150 Stück Rinder, viele davon Milchkühe. Um 5 Uhr läutet beinahe täglich der Wecker. „Dann gehen wir in den Stall, melken, richten das Futter her“, schildert sie. Um 20 Uhr ist der Arbeitstag meist beendet. „Außer wenn es länger hell ist, dann finden wir noch was zu tun“, schmunzelt sie. Urlaub? Daran ist die nächsten Jahre eher nicht zu denken. „Meine Eltern waren vergangenes Jahr zum ersten Mal seit 25 Jahren zu zweit fort“, weiß sie.

Sieben Tage die Woche kümmert sich Stiegler um die Kühe
Sieben Tage die Woche kümmert sich Stiegler um die Kühe(Bild: Molnar Attila)
(Bild: Molnar Attila)
(Bild: Molnar Attila)

Dennoch würde sie ihren Job um nichts in der Welt eintauschen. „Die Kühe sind wie Familienmitglieder, die Arbeit mit ihnen macht mir ungemein viel Freude. Und man bekommt umgekehrt auch sehr viel Wertschätzung retour“, so Stiegler, die jahrelang als Milchkönigin vor allem in Kindergärten und Schulen unterwegs war, um die Bedeutung des „weißen Goldes“ zu transportieren und den Weg von der Kuh ins Kühlregal zu erläutern. „Man merkt, dass immer weniger Leute wissen, wie die Produktion funktioniert und was dahinter steckt“, erklärt Stiegler anlässlich des heutigen „Weltmilchtages“.

715.000 Tonnen „weißes Gold“
In Niederösterreich ist die Gansbacherin übrigens noch in guter Gesellschaft. 3590 Milchbauern kümmern sich zwischen Enns und Leitha um 101.000 Kühe und liefern 715.000 Tonnen Kuhmilch an die Molkereien. Zum Vergleich: 2006 gab es noch 8000 Milchbauern mit 107.000 Kühen, aber „lediglich“ mit einer Gesamtproduktion von 520.000 Tonnen.

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