Der Weststeirer Toni Maier, der zu den weltbesten Trompetern zählt, feiert heuer sein 55-jähriges Jubiläum auf den internationalen Bühnen. Wie es dem Musikstar gelingt, an der Spitze zu bleiben, verrät er der „Krone“.
„Töne sind Perlen der Seele. Und Musik von Toni Maier ist ein Perlen-Collier“, schrieb einst eine Kritikerin über den gebürtigen Bärnbacher, der heuer sein – fast unglaubliches – 55-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Der Stern des „goldenen Toni“ ging also anno 1970 auf: Mit einem spektakulären Auftritt in Vico Torrianis populärer Unterhaltungsshow „Der goldene Schuss“ (quasi das „Wetten, dass…?“ von damals), die in Graz über die Bühne ging, gelang Maier der große Durchbruch. Sein Trompetensolo begeisterte Millionen Menschen vor den TV-Geräten. Playback gab’s damals noch keines, die Gesangseinlagen und Musikstücke in den Fernsehshows waren live. Über Nacht wurde aus dem kleinen Steirerbuam mit dem großen Talent ein Musikstar von internationalem Format.
„Bin ihm noch heute dankbar dafür“
Die Rutsche zum Welterfolg legte ihm Max Greger, ein deutscher Unterhaltungsmusiker und Big-Band-Leader, bei dem er im Orchester mitwirkte. „Ich bin ihm noch heute dankbar dafür“, sagt Toni Maier. Aber Begabung, Musikstudium, Netzwerke und einige Förderer sind das eine, das andere sind Ehrgeiz und Konsequenz, damit ein schnell aufgehender Stern nicht ebenso schnell wieder verglüht – und sich auch nach mehr als einem halben Jahrhundert am Firmament hält: „Ich übe noch heute mehrmals am Tag und greife schon in aller Früh zu meiner Trompete.“
Und das zahlt sich aus: Der 76-Jährige tritt bei Konzerten in der Steiermark auf, aber auch außerhalb, wie etwa vergangene Woche in Kitzbühel. Und sorgt zudem bei Gastauftritten in Amerika – „gemeinsam mit den Besten der Besten“, wie er sagt – für Gänsehautmomente. „Vor jedem Auftritt überlege ich mir: ,Was will ich vor diesem speziellen Publikum ausdrücken?’ und wähle danach die Stücke aus.“
Der „Burgtrompeter“ begeisterte Touristen
So hat Maier das auch gehandhabt, als er vielen Steirern und Touristen als „Burgtrompeter“ bekannt wurde. Einmal im Monat spielte er vom mittelalterlichen „Trompetergang“ der Grazer Burg, die Lieder stets abgestimmt auf die begeisterten Zuhörer. Fix im Repertoire, wie etwa auch bei der Eröffnung von diversen Sportveranstaltungen in der Grünen Mark: die steirische Landeshymne.
Gelernt hat der Professor und ehemalige Direktor des Grazer Fux-Konservatoriums auch von den Besten der Besten: „Wenn du Konzerte etwa mit Herbert von Karajan und Leonard Bernstein gespielt hast, dann weißt du, was Musik ist.“
Die Musik liegt übrigens im Blut der Maier-Familie: Bei Tonis Bruder Werner dreht sich alles um Instrumente, bei seinen Söhnen ebenso: Martin ist Produzent und hat ein eigenes Tonstudio, Stefan ist Inhaber zweier steirischer Musikhäuser und gewann 2023 einen Emmy in den USA.
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