In den USA stieg ein Zoo-Wärter in den Käfig eines Kängurus – der Boxkampf endete für den Mann tödlich. In der oststeirischen Tierwelt Herberstein könnte so etwas nicht passieren.
Der „Täter“ heißt „Mister Jack“, lebt in den USA und ist ein Känguru. Von Natur aus lammfromm und ein Kuschelwesen fernab jeder Aggression, wurde er provoziert, weil ein Mitarbeiter in sein Gehege ging, um es zum Kämpfen zu bringen. Der 52-Jährige starb.
In der steirischen Tierwelt Herberstein gibt es unter den 700 Tieren aus 90 Gattungen ebenfalls Kängurus – sogenannte Bennettkängurus. Aber für Geschäftsführerin Karin Winkler steht außer Zweifel, dass keiner der bis zu 80 Mitarbeiter „überhaupt auf die Idee käme, widerrechtlich in deren Gehege zu steigen“. Falls es doch jemand tun würde, auch ein Besucher: „Wir haben ein funktionierendes System aus Alarmanlage, Kameraüberwachung und Wachdienst, das sofort reagiert.“
„Der Puma ist ein Überraschungsangreifer“
Ansonsten sind die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit nach besten Möglichkeiten geschützt – als potenziell gefährlichste Tiere gelten in der Tierwelt die Löwen, Pumas, der Brillenbär und der Mandrill-Affe. Karin Winkler: „Der Löwe ist selbsterklärend. Der Puma ist ein Überraschungsangreifer, der von hinten kommt und unglaubliche Kraft in seinen Pranken hat. Und der Mandrillaffe hat Eckzähne, die fünf Zentimeter lang werden können.“ Attackieren würde er nicht, aber sich selbst verteidigen.
Löwen werden in einen anderen Bereich gelockt
Die Gehege dieser Tiere zur Reinigung oder zum Mähen betreten könne man nur über das „Vier-Augen-Prinzip“. „Dazu werden etwa die Löwen mittels Futter aus dem Haus gelockt, der Schuber zugemacht, der sonst immer offen ist, damit sie selber entscheiden können, wo sie sich aufhalten. Hantiert wird immer nur von zwei Personen gemeinsam.“
Passiert sei wegen der strengen Sicherheitsstandards und Schulungen zum Glück nie etwas Ernsthaftes. „Aber das ist lange her, als eine Pflegerin, ohne zu zögern, einem Geparden hinterhersprang, um ihn zu retten. Der war in einen gefrorenen See eingebrochen.“ Beide überlebten unverletzt.
Die Sicherheit geht vor – auch bei jenen, die auf den ersten Blick zum Streicheln einladen, wie das Zackelschaf: Fast ein Löwe im Schafspelz – denn dessen rechtwinklig abstehende Schraubenhörner könnten für ernste Verletzungen sorgen.
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