Dorfbewohner in Hochneukirchen in der Buckligen Welt gründeten 2023 eine eigene Genossenschaft und betreiben nun bereits im zweiten Jahr erfolgreich ihr eigenes Dorfgasthaus mit dem Namen „s’Hutwisch“. Notwendig war dies, weil sich kein Pächter für das Traditionsgasthaus gefunden hat.
Eigentlich gibt’s das Dorfgasthaus in Hochneukirchen, Bezirk Wiener Neustadt, bereits seit über 100 Jahre. Viele verschiedene Pächter sah es. „Mal Gute, mal Schlechte“, so Bürgermeister Thomas Heissenberger. „So manch einer stand lieber vor der Schank als dahinter“, schmunzelt er heute noch über alte Zeiten.
In der Pandemie stand das Lokal dann drei Jahre leer. „Einen seriösen Neupächter zu finden, war jedoch eine Illusion“, so Heissenberger. Und so nahm man im 1650-Seelendorf am Berg die Sache einfach selbst in die Hand.
„Die vorrangige Frage war dabei, wie könne man nachhaltig ein Wirtshaus im ländlichen Raum betreiben?“, so der Bürgermeister.
Eine eigene Genossenschaft wurde gegründet und Mitglieder gesucht, die sich Anteile in Höhe von 150 Euro kauften. Und die Idee ging auf: 665 Anteile wurden verkauft, insgesamt konnten so über 220.000 Euro lukriert werden. Geld, das vor allem in die Renovierung des Lokals gesteckt wurde.
Und was hat man davon? „Man kann sagen, ein Teil vom Wirtshaus gehört mir“, so Heissenberger, der auch Obmann der Genossenschaft ist. „Wir haben Mitglieder vom Neusiedler- bis zum Bodensee“.
Benannt wurde das Lokal „s’Hutwisch“, nach dem mit knapp 900 Meter höchsten „Berg“ in der Buckligen Welt.
Sieben Angestellte beschäftigt es, geöffnet ist es durchgehend, ohne Ruhetag. Und täglich gibt es zwei Mittagsmenüs. Auch für die Schule und den Kindergarten wird mitgekocht. Bei den Zutaten setzt man vorrangig auf Produkte aus der Region. Buchhaltung, Marketing, Deko, Speiseplan usw. – das alles wird ehrenamtlich von den neun Vorstandsmitgliedern erledigt.
„Ziel war es, ein Wirtshaus für alle Events zu schaffen – quasi von der Wiege bis zur Bahre“, so der Obmann. Was er auch geschafft hat, denn mittlerweile ist das Lokal sehr gut besucht, beginnend bei Tauffeiern bis hin zum Totenmahl.
Und dass es jeden Donnerstag das beste Backhendl in der Region gibt, das hat sich bereits bis ins Burgenland herumgesprochen.
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