Studie zeigt deutlich

Diese fiesen Tricks machen uns Handy-süchtig

Niederösterreich
05.05.2025 16:00

Wie leicht Programmierer es schaffen, das Nutzerverhalten bei Gratis-Spielen zu ihren Gunsten zu beeinflussen, verdeutlicht nun eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer NÖ. 

Nichts im Leben ist umsonst. Dieses Sprichwort sollte man sich vor allem dann vor Augen führen, wenn man sich eines der unzähligen kostenlosen Spiele für das Handy herunterlädt. Denn die Entwickler wollen natürlich dennoch Geld verdienen – und greifen dafür oftmals ganz tief in die Trickkiste.

Mit sogenannten „Dark Patterns“ wird gerade bei Gratis-Apps versucht, die Nutzer zu beeinflussen, ohne dass sie es selbst merken. Die Folge: Sie verbringen durch Anreizsysteme mehr Zeit als geplant mit dem Spiel und geben dadurch auch mehr Geld für Zusatzinhalte aus. Das klappt etwa durch Ranglisten, das Vervollständigen von Sammlungen oder durch „Belohnungen“, die Glücksspielen ähneln. Auch mit der Angst, etwas zu verpassen, spielen die Programmierer, und bauen gezielt digitale Inhalte ein, die ein regelmäßiges Öffnen des Spiels erfordern.

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Es braucht nicht nur strengere Regeln für die Spielgestaltung, sondern vor allem auch mehr Verantwortung von Anbieter.

AKNÖ-Präsident Markus Wieser

Doppelt so lange gespielt
Wie sehr das funktioniert, hat die Arbeiterkammer NÖ nun mit einer Studie bewiesen. Sie hat Erwachsenen ein eigens entwickeltes Lernspiel zur Verfügung gestellt – eine neutrale Version und eine angereichert mit typischen „Dark Patterns“. Das Ergebnis: Durch die manipulativ gestalteten Elemente kehrte die zweite Gruppe deutlich häufiger ins Spiel zurück, investierte in Summe doppelt so viel Zeit damit und kaufte auch wesentlich mehr Zusatzinhalte.

Empfänglich für Manipulationen
Die AKNÖ fordert daher ein Verbot dieser Praktiken, vor allem deshalb, weil sie bei Kindern noch viel stärker wirken. „Ihr Gehirn befindet sich in Entwicklung, was sie empfänglicher für Manipulationen macht“, so Experte Michael Dunkl. Durch das Umtauschen von echtem Geld in virtuelle „Währung“ könne aber auch bei Erwachsenen schnell der Überblick verloren gehen, wie viel sie selbst tatsächlich bereits ins Spiel investiert haben. AKNÖ-Präsident Markus Wieser fordert daher: „Es braucht nicht nur strengere Regeln für die Spielgestaltung, sondern vor allem auch mehr Verantwortung von Anbietern, gerade wenn es um kostenlose Apps geht.“

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