Wichtige Tipps
So läuft die thermische Sanierung nach Plan
Über kurz oder lang kommt so gut wie kein Eigentümer einer bereits älteren Immobilie an gewissen thermischen Sanierungmaßnahmen vorbei. Denn kann ein gut gebautes Haus durchaus eine Lebensdauer von mehreren hundert Jahren erreichen, so gilt dies leider nicht für alle Bauteile. So weisen einige - für Kosten und Behaglichkeit wichtige – Bauelemente im Vergleich dazu eine deutlich verkürzte Lebensdauer auf. Einige Beispiele: Fassade: ca. 40 Jahre, Fensterrahmen aus Holz: ebenfalls ca. 40 Jahre, Heizkessel gelten üblicherweise nach etwa 15 Jahre als überaltert.
Hierbei handelt es sich natürlich um grobe, allgemeine Erfahrungswerte. Für die tatsächliche Lebensdauer spielen in der Praxis nicht nur zeitliche, sondern auch andere Einflüsse, wie z.B. Material- und Ausführungsqualität, Witterungsbelastungen, regionale Gegebenheiten etc. eine große Rolle.
Sanieren rechnet sich
Die thermische Sanierung von Gebäuden bringt – darin sind sich übrigens alle einschlägigen Experten einig – gleich eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Sowohl vom wirtschaftlichen als auch vom ökologischen Standpunkt her besteht kein Zweifel, dass es sich hierbei um sinnvolle Investitionen handelt, die sich im Idealfall gleich mehrfach rechnen.
Ein gewichtiges finanzielles Argument liegt nicht nur in unmittelbar schlagend werdenden Einsparungen von Heizkosten, sondern auch in der Erhöhung des Immobilienwerts. Heute ist es gesetzliche Pflicht, bei Verkauf oder Vermietungen einen Energieausweis vorzulegen.
Was leider nicht so deutlich rechnerisch belegt werden kann, ist die Erhöhung der Wohnbehaglichkeit durch thermische Sanierungsmaßnahmen, z.B. durch Wegfallen von konstanter störender Zugluft oder ständig kalten Wänden.
Der richtige Zeitpunkt
Laut einer Experten-Faustregel kann man heute davon ausgehen, dass bei einem über 20 Jahre alten Gebäude durchaus einige Sanierungsmaßnahmen fällig sein können. Das scheint kein sehr langer Zeitraum zu sein – zu bedenken ist allerdings, dass sich gerade in den letzten zehn Jahren Anforderungen, Standards und Materialien in puncto Energieeinsparung drastisch geändert haben.
Als eine weitere Faustregel gilt: Man dividiert die jährlich anfallenden Heizkosten durch die beheizte Wohnfläche. Ergibt die Rechnung mehr als 10 Euro pro Quadratmeter, sollte man Wärmedämmmaßnahmen in Betracht ziehen.
Hilfreich kann auch die Erstellung eines Wärmebilds sein. Nicht nur, um den energetischen Gesamtzustand des Gebäudes zu ermitteln, sondern auch, um zu sehen, wo die größten Energie-Schwachstellen in konkreten Fall tatsächlich liegen.
Gesamtsanierung oder Einzelmaßnahmen?
Allgemein wird stets als beste Möglichkeit eine Gesamtsanierung des Gebäudes empfohlen. Doch die Beantwortung dieser Frage hängt natürlich stets vom tatsächlich anfallenden Sanierungsbedarf und nicht zuletzt von den jeweiligen wirtschaftlichen Möglichkeiten ab.
Man sollte aber in jedem Fall auch bei Einzelmaßnahmen, wie z.B. Fenster- oder Heizkesseltausch, stets mögliche, später anfallende Sanierungsmaßnahmen planlich miteinbeziehen. Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass bei so manchen Einzelmaßnahmen der angestrebte Einsparungseffekt aufgrund von mangelnder Gesamtplanung im Ergebnis nicht erreicht wurde. So z.B. beim Heizkesseltausch vor Verbesserung des Wärmeschutzes. Wird nach Heizkesseltausch der Wärmeschutz in späteren Jahren verbessert, so ist der Heizkessel dann meist überdimensioniert.
Bei manchen Maßnahmen ist es sinnvoll, diese zu koppeln: So bringt z.B. eine neue Dämmung recht wenig, wenn es weiterhin durch die überalterten Fenster kalt hineinzieht. Umgekehrt gilt natürlich die gleiche Überlegung – daher wird empfohlen, Fenstertausch und Außenwanddämmung möglichst in einem Schritt durchzuführen. Oder, falls dies nicht möglich ist, diese beiden Maßnahmen sehr genau aufeinander abzustimmen.
Welche Maßnahmen zuerst durchführen?
Grundsätzlich empfehlen Bausanierungsexperten als wichtigste Maßnahme zuerst die Verbesserung des Wärmeschutzes. Da Wärme nach oben steigt, entstehen die größten Verluste durch schlecht gedämmte Geschoßdecken. Diese Maßnahme sollte daher als erste durchgeführt werden.
Ob man in weiterer Folge dann alte Fenster tauscht bzw. saniert, und/oder Außenwände oder die Kellerdecke dämmt, hängt vom jeweiligen energetischen Zustand des Gebäudes ab.
Tipp: Auch vor beabsichtigten Einzelmaßnahmen ausführliche Expertenberatung einholen und den energetischen Gesamtzustand des Gebäudes bestimmen. Dann die einzelnen notwendigen Schritte festlegen und einen Finanzierungsplan erstellen.
Im Zuge von thermischen Sanierungsprojekten kann durch gute Planung auch eine optische bzw. architektonische Gebäudeverjüngung erreicht werden (z.B. neue Fassade, vergrößerte Fenster etc.). Auch diese Aspekte berücksichtigen und gegebenenfalls Fachberatung einholen!
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